Der vorhabenbezogene Bebauungsplan "Schafwiese-Hummelberg – 4. Änderung" im Gewerbe- und Industriegebiet Seedorf geht jetzt in eine einmonatige Offenlage. Foto: Herzog

Der vorhabenbezogene Bebauungsplan "Schafwiese-Hummelberg – 4. Änderung" im Ortsteil Seedorf ist eine Runde weiter. Der Gemeinderat billigte die Abwägungen aus den Stellungnahmen der frühzeitigen Beteiligung und beschloss eine einmonatige Offenlage des Entwurfs.

Dunningen - Wie Planer André Leopold vom Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüro (RIP) in der Ratssitzung erläuterte, habe das Gewerbeaufsichtsamt des Landratsamts Rottweil eine gutachterliche Untersuchung hinsichtlich der Geruchsimmissionen verlangt. Dies habe der Investor in Auftrag gegeben.

Die Naturschutzbehörde forderte trotz des relativ kleinen Geltungsbereichs des Bebauungsplans von 0,37 Hektar einen Umweltbericht mit Eingriffs- und Ausgleichsbilanz sowie eine artenschutzrechtliche Prüfung, da es sich um ein Regelverfahren handle. Ein ökologischer Ausgleich müsse jedoch nicht erbracht werden. Die Fläche des Plangebiets weise bereits eine volle Versiegelung auf.

Für Haag ist alles nicht stimmig

Entwässert werde im Mischsystem. Die Baurechtsbehörde in Rottweil bestehe auf einen Erschließungsplan, in dem das Vorhaben schriftlich erläutert werde. Ein solcher müsse noch nachgereicht werden. Von einem Bürger seien Bedenken gegen das Vorhaben vorgebracht und zur Kenntnis genommen worden, schilderte Leopold.

Rat Florian Haag verwies darauf, dass in dem Unternehmen Altöl gelagert und aufbereitet werde. So eine Anlage verursache Lärm, auch am Wochenende. Ebenso soll die Abluft behandelt werden. "Für mich ist das alles nicht richtig stimmig", äußerte Haag Bedenken.

Der Planer räumte ein, dass er zur Anlage keine Auskunft erteilen könne, nur zur Nutzung. Laut des Gutachtens werde es zu keinen Beeinträchtigungen kommen. "Die Schutzansprüche der Anlieger sind natürlich anders als in einem reinen Wohngebiet. Hier sprechen wir von einem eingeschränkten Industriegebiet. Das wird alles noch vom Regierungspräsidium geprüft, und die Firma wird massive Auflagen erhalten", war sich Leopold sicher.

Bürgermeister Peter Schumacher schlug vor, zur nächsten Beratungsrunde einen Firmenvertreter in die Gemeinderatssitzung einzuladen. Rätin Inge Erath zweifelte am Bedarf für die Erweiterung. Die Anzahl von sechs Parkplätzen sei für sie nicht nachvollziehbar. Wie der Planer versicherte, würden da keine Lastwagen parken. Er gehe davon aus, dass die Stellplätze für die Mitarbeiter gedacht seien.

Helmut Faller wollte wissen, ob der geplante Erdöltank mit einem Volumen von 100 000 Liter Altöl eine Belastung für die Feuerwehr darstelle. Dies verneinte der Bürgermeister mit dem Hinweis, dass der Brandschutz vom Landratsamt kontrolliert wird.

Zur Vorgeschichte:

Im Kräftenweg des eingeschränkten Gewerbe- und Industriegebiets in Seedorf war eine Firma im Bereich Transport, Erdbau und Recycling von Abbruchstoffen tätig. Durch die Übernahme des neuen Investors und Betreibers F.K.M. Buster Altöl und Reststoffentsorgung aus Mannheim sollen künftig Anlagen betrieben werden, die Altöl, Altemulsionen, Frost- und Bremsflüssigkeiten behandeln, umschlagen und zwischenlagern.

Aus diesem Grund der Nutzungsänderung hat der Investor die Einleitung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans bei der Gemeinde beantragt, dem der Gemeinderat mit dem Aufstellungsbeschluss im Juli vergangenen Jahres zustimmte.