Das alte und neue Kommando der Feuerwehr-Abteilung Oberweier: Matthias Göbbels (neuer Abteilungskommandant) und Klaus Beiser sowie Michael Haas (neuer stellvertretende Abteilungskommandant) und Thomas Kirn Foto: Bohnert-Seidel

Die Hauptversammlung der Feuerwehr Oberweier stand ganz im Zeichen der Verabschiedung des Abteilungskommandos Klaus Beiser und Thomas Kirn. Vor ihnen wurde sich verneigt, eine dicke Ohrfeige gab es hingegen für Kommandanten Thomas Manach.

Matthias Göbbels ist neuer Abteilungskommandant von Oberweier – und Michael Haas sein Stellvertreter. Damit geht nach 23 Jahren Abteilungskommandant Klaus Beiser von Bord. Der neue Abteilungskommandant Göbbels erklärte: „Oberweier ist eine starke Abteilung, der die Zusammenarbeit in gutem Kontakt mit der Gesamtwehr wichtig ist. Gemeinsam lassen sich Gräben zuschütten, denn keine Abteilung kann es alleine schaffen.“ Beiser betonte zum Abschied: „Wir waren nicht immer einer Meinung, haben aber immer kameradschaftlich eine Lösung gefunden.“

Die Hauptversammlung war geprägt vom Abschied des bisherigen Abteilungskommandanten Klaus Beiser und seinem Stellvertreter Thomas Kirn. Ortsvorsteher Andreas Bix nutzte die Gunst der Stunde und ließ die 23 Jahre von Beiser und 16 Jahre von Kirn in einem kurzen Zeitraffer aufblitzen. Dass Beiser und Kirn vorzeitig aus dem Amt geschieden sind, bedauert Bix. Schließlich hätten sich beide über die Maße für das Gemeinwohl, die Bevölkerung und den Ort Oberweier verdient gemacht. Dass stand die Teamarbeit immer im Vordergrund. In einer Zeit, in der die Abteilung im Jahr 2001 am Boden lag, habe Beiser Verantwortung übernommen und die Abteilung stets technisch sowie in Sachen Aus- und Fortbildung auf den neuesten Stand gebracht. Beiser habe tiefe Gräben geschlossen und sich mit seinem gesamten Wesen und seiner Leidenschaft für die Feuerwehr und die Menschen eingebracht, so Bix. Stets zeigte er sich als loyal und kooperativ.

Ganz gleich wie tiefgreifend die Veränderungen innerhalb der Feuerwehr auch waren, Beiser habe Kurs gehalten und seine Meinung immer konstruktiv vertreten und in Entscheidungen seine Erfahrung einfließen lassen.

Kommandant geht auf persönliche Kritikpunkte nicht ein

Stets habe er seine Mannschaft auf diesem Kurs mitgenommen. In Richtung der Führungskräfte der Feuerwehr erklärte Bix: „Nehmt eure Verantwortung auch gegenüber euren Feuerwehrkameraden ernst und schaut, dass eine Gemeinschaft entsteht, auch über Ortsgrenzen hinaus. Gerade bei der ehrenamtlichen Feuerwehr sollte der Mensch im Mittelpunkt stehen.“ Jetzt liege es am neuen Kommando, Bereitschaft zu zeigen. Direkt an Kommandant Thomas Manach gerichtet betonte Bix: „Ich erwarte, dass das neue Kommando aus Oberweier entsprechend unterstützt wird und auf Worte Taten folgen.“ Die Zusammenführung völlig unterschiedlicher Menschen erwarte Führung, die Vertrauenskultur schaffe, in der jeder mit anpacke und es ein offenes Ohr gebe für die Menschen. „Bei fünf Austritten im Führungskreisel der Feuerwehr Friesenheim sprechen wir hier eine andere Sprache“, betont Bix. Das Kommando der Feuerwehr-Abteilung Oberschopfheim war im Jahr 2021 zurückgetreten. Auch Altortsvorsteher Richard Haas richtete sich direkt an Kommandant Manach: „Wenn der Gesamtwehrkommandant hingeht und sich als Teamplayer hinstellt, geht mir das Messer im Sack auf. Ich kann nur sagen: Kameraden, sucht euch einen neuen Kommandanten und wählt diesen im nächsten Jahr ab. Dankeschön.“ Einige Kameraden applaudierten.

Kommandant Manach erklärte zur Neuwahl des Abteilungskommandos: „Wahrlich kein schöner Abend für die Abteilung Oberweier, aber trotzdem hat er ein gutes Ende genommen und damit ist er ein hoffnungsvoller Abend für die Feuerwehr Friesenheim.“ Auf die persönlichen Kritikpunkte wollte der Kommandant nicht eingehen, betonte aber: „Eine große Mehrheit steht für einen Wandel in der Feuerwehr und deren Modernisierung.“ Dieser Wandel lasse sich nicht aufhalten, denn dann würde auch er als Kommandant versagen. Auch in Oberweier sei dieser Wandel gewollt, denn Feuerwehr funktioniere heute anders als vor zehn oder 15 Jahren.

Bürgermeister Erik Weide erklärte am Ende: „Im Sinne der Gesamtfeuerwehr Friesenheim hoffe ich, dass wir jetzt den Sand aus dem Getriebe rausbekommen.“

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