Laut Statistik liegt die Kriminalitätsrate weit unter dem Landesdurchschnitt. Allerdings steigt die Gewalt gegen Polizeibeamte.
Zu Gast in der Sitzung des Vöhrenbacher Gemeinderates war der Leiter des Polizeipostens Furtwangen Rainer Weisser, der die polizeiliche Kriminalität- und Unfallstatistik für 2024 im Revier St. Georgen vorstellte.
Rainer Weisser zog eine positive Bilanz, denn in Vöhrenbach leben die Einwohner nach den vorliegenden Zahlen sicher. Die wichtigste Kennziffer ist dabei die Häufigkeitszahl, bei der die Anzahl der Straftaten auf 100 000 Menschen hochgerechnet. Diese Häufigkeitszahl zeige die geringe Kriminalität in Vöhrenbach. Im vergangenen Jahr lag die Häufigkeitszahl bei 1591, allerdings eine gewisse Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre liegt bei 1746. Im Bereich des Polizeipräsidiums Konstanz ist diese Zahl mit 4379 deutlich höher. Im Land beträgt sie sogar 4882 und bundesweit sogar bei 6995. Besonders positiv wertete Rainer Weisser die Tatsache, dass es im vergangenen Jahr im Bereich Vöhrenbach keinen sogenannten Tageswohnungseinbruch gab.
Zahl der Straftaten stieg von 47 auf 59
Die Zahl der Straftaten 2024 stieg von 47 auf 59. Ein wichtiger Bereich dabei sind Rohheitsdelikte. Da diese aber im hiesigen Bereich vor allem im Umfeld von Bekannten oder Familie stattfinden, liegt die Aufklärungsquote bei 100 Prozent.
Insgesamt konnte die Aufklärungsquote für die verschiedenen Delikte von 57,4 auf 79,7 Prozent gesteigert werden. Gesunken ist die Zahl der Sachbeschädigungen. Rauschgiftdelikte sanken von fünf auf einen Fall im vergangenen Jahr. Diebstähle gab es wie im Vorjahr zwölf Fälle, die Aufklärungsquote verdoppelte sich.
Fünf Schwerverletzte bei Verkehrsunfällen
Besorgniserregend ist allerdings eine andere Zahl: Im vergangenen Jahr gab es wieder fünfmal „Gewalt gegen Polizeibeamte“. Nach zwei Jahren Ruhe wurden nun wieder solche Übergriffe festgestellt. Auf Nachfrage erläuterte Rainer Weisser, handelt es sich hierbei um Fälle, bei welchen Polizeibeamte während ihrer Diensthandlung körperlich angegriffen wurden. Damit ist nicht nur Widerstand beispielsweise durch Sperren sondern tatsächliche Angriffe auf die Beamten. Zu Verletzungen der Polizeibeamten kam es bei den betreffenden Fällen glücklicherweise jedoch nicht. Im aktuellen Jahr sind bislang keine entsprechenden Fälle im Bereich Vöhrenbach bekannt. Dies könnte nach seiner Einschätzung auch daran liegen, dass von Seiten der Justiz für die fünf Fälle im vergangenen Jahr empfindliche Geldstrafen verhängt wurden und sich dies „rumgesprochen“ hat.
Weniger Verkehrsunfälle registriert
Bei der Statistik der Verkehrsunfälle ergab sich ein erfreulicher Rückgang von 39 auf 27. Zusätzlich gab es noch Kleinstunfälle, die lediglich eine geringfügige Ordnungswidrigkeit als Ursache haben. Hier ging die Zahl von 46 auf 31 zurück. Bei 15 Verkehrsunfällen wurden Personen verletzt, davon fünf schwer verletzt. Zum Glück gab es im vergangenen Jahr auch keinen tödlichen Verkehrsunfall.
Rainer Weisser sprach zum Ende seiner Ausführungen noch ein Problem beim Polizeiposten Furtwangen an. In den vergangenen Jahren sei hier ein stetiger personeller Rückgang zu verzeichnen. Eigentlich gibt es für die Polizei Furtwangen sieben Planstellen für Polizeibeamte. Aber nur drei dieser Stellen sind besetzt, es fehlen also schon länger vier Polizisten im Bregtal. Dies führt auch zu einer deutschen Belastung der Polizeibeamten, da mit immer weniger Beamten die gleiche Anzahl von Straftaten, Verkehrsunfällen sowie anderen Maßnahmen anfallen.
Rainer Weisser bezeichnete diesen Personalmangel als sehr frustrierend. Künftig werden einfache Delikte nicht mehr von Furtwangen sondern vom Polizeirevier St. Georgen bearbeitet. Auch ein einfache Streifenfahrten im Bregtal sind nur noch dann möglich, wenn tatsächlich alle drei Beamte anwesend sind, da sonst während der Streife der Polizeiposten Furtwangen geschlossen werden müsste. Bei dieser Besetzung müsse man auch noch berücksichtigen, dass die Beamten auch Urlaub haben oder Überstunden abbauen müssen.