Bei der Vorstellung der Kriminalstatistik für Wildberg zeigt sich ein erfreuliches Bild: Die Stadt gilt als äußerst sicher. Im Kreis Calw rangiert die Stadt damit unter den straftatärmsten Kommunen. So wurde 2023 nur ein einziger Einbruch verzeichnet. Welche Verbrechen dagegen verhältnismäßig häufig waren und welcher Ortsteil am sichersten ist, zeigte die Statistik.
„Wir bemühen uns, den Belangen der Bürger gerecht zu werden“, erklärte Polizeihauptkommissar Sascha Dengler, als er dem Gemeinderat in dieser Woche die Kriminalitätsstatistik 2023 präsentierte. Nach wie vor habe die Kriminalität „Wildberg noch nicht als Domizil entdeckt“, so der Postenleiter.
Sowohl hinsichtlich der nackten Zahlen der registrierten Straftaten als auch mit Blick auf deren Art und Schwere gehört die Schäferlaufstadt zu den Kommunen mit der geringsten Kriminalitäts-Belastung im Kreis Calw. Das zeigt schon der Blick auf die sogenannten Häufigkeitszahlen – also die Zahl der Straftaten umgerechnet auf 100 000 Einwohner. Landesweit lag diese Zahl im vergangenen Jahr bei 5272, im Kreis Calw bei 2944 und in Wildberg bei 2164.
Wie aus der Polizeistatistik ebenfalls ersichtlich ist, wurden 2023 mit Tatort in Wildberg und seinen Stadtteilen unterm Strich 226 Fälle erfasst – im Jahr davor waren es noch 220 Fälle. Die Aufklärungsquote war mit 58 Prozent zwar leicht rückläufig, bilde aber statistisch immer noch einen guten Wert, erklärte der Postenleiter.
Wie Sascha Dengler weiter mitteilte, hänge der Rückgang bei den Aufklärungszahlen vor allem mit dem Thema Internetbetrug zusammen, bei dem die Täter oft im Ausland sitzen und der schwerer zu ermitteln sei.
Nur ein Einbruch in Wildberg
Im Einzelnen schlüsseln sich die Deliktzahlen in einfache Diebstähle (15,45 Prozent), schwere Diebstähle (5 Prozent), Sexualstraftaten (4,55 Prozent), Raub- und Körperverletzungsdelikte (19,55 Prozent), Rauschgiftdelikte (5,91 Prozent), Vermögens- und Fälschungsdelikte (26,36 Prozent) sowie sonstige Delikte mit 23,18 Prozent auf. Positiv wertete Sascha Dengler den Umstand, dass 2023 lediglich ein Wohnungseinbruch registriert wurde – im Jahr davor waren es noch neun Fälle. Auf 45 Fälle ist dagegen die Zahl der Betrügereien deutlich gestiegen.
Bei der Verteilung der Straftaten auf die Stadtteile ist Schönbronn mit einem Anteil von 2,7 Prozent kriminaltechnisch mehr als unauffällig, während 48,2 Prozent der Fälle auf die Kernstadt Wildberg entfallen.
SPD-Rat David Mogler fand es gut, dass es in Wildberg einen Polizeiposten gibt – denn das verstärke das Sicherheitsgefühl der Bürger. Für den CDU-Fraktionschef Gerhard Ostertag war es jetzt erfreulich, dass die Schäferlaufstadt keinen Kriminalitätsschwerpunkt bildet. Für ihn stellte sich allerdings die Frage nach den Verkehrsdelikten und wie oft die Polizei in Wildberg Streife fahre. So ist Gerhard Ostertag überzeugt, dass „die Kontrollintensität Auswirkungen auf die Statistik“ habe.
Verkehrsdelikte gehören nicht in die Kriminalstatistik
Wie Sascha Dengler deutlich machte, fallen Verkehrsdelikte nicht unter die Kriminalitätsstatistik. Wildberg sei eine der wenigen Kommunen mit einem eigenen Posten, erläuterte der Postenleiter, dass der Streifendienst in den Revieren Calw und Nagold angesiedelt sei. So werde von den drei Mitarbeitern im Posten Wildberg zwar vor allem Ermittlungsarbeit geleistet, aber man versuche dennoch, „so oft wie möglich auf der Straße zu sein“.