Pfarrerin Christina Jeremias-Hofius (Mitte) mit den Organisten Dorit Heger und Ralf Rademacher. Foto: G. Neumann

Eine besondere Bedeutung in Gottesdiensten hat die Orgel. Nun erklang das neue Instrument in der evangelischen Kriegergedächtniskapelle.

Die neue digitale Orgel der evangelischen Kirchengemeinde Empfingen in der Kriegergedächtniskapelle in Empfingen wurde mit einem Festgottesdienst offiziell eingeweiht.

 

Pfarrerin Christina Jeremias-Hofius wies in ihrer Begrüßung auf die Bedeutung der Musik in der Bibel hin, auch wenn dort eine Orgel noch nicht erwähnt wird: „Wir unterstützen die Engel im Singen. Gleichzeitig singen wir mit Liedern Gott herbei.“

Daher spielte die Orgel, die die beiden Organisten der Kirchengemeinde im Wechsel bei der Liedbegleitung und mit Instrumentalstücken gekonnt zum Klingen brachten, eine besondere Rolle im Gottesdienst. Ralf Rademacher spielte zum Eingang „Herr Jesus Christ, dich zu uns wend“. Dieses Choralvorspiel wurde von dem bekannten Kirchenmusiker Karl Gerok komponiert, der aus Renfrizhausen stammte. Deshalb wurde er 1972 als Organist zur Einweihung der elektronischen Orgel in der Renfrizhauser Kirche eingeladen. Ralf Rademacher zitierte aus einem Brief von Gerok an den damaligen Pfarrer, in dem er höflich die Einladung ablehnt, da er elektronische Orgeln nicht besonders schätzte. Vielleicht hätte er sich heute anders entschieden, denn der Festgottesdienst zeigte, dass die modernen digitalen Orgeln klanglich nahe an die traditionellen Pfeifenorgeln heranreichen.

Töne von Orgeln aus ganz Deutschland gespeichert Pfarrerin Jeremias-Hofius erläuterte, dass die digitale Orgel sehr vielfältig ist. In ihr sind Töne von Orgeln aus ganz Deutschland gespeichert, so dass sie damit auch verbindend wirkt. In den Mittelpunkt ihrer Predigt stellte sie den nächtlichen Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Die Israeliten durchschritten unter Führung von Mose das sich teilende Schilfmeer und die sich an den Seiten auftürmenden dunklen Wassermassen. Auf der anderen Seite angekommen lobten sie Gott, der im Dunkeln und ganz unten bei ihnen war. Die Männer sangen ein Lied und Miriam führte mit einer Pauke den Tanz der Frauen an. Das Lob Gottes klang im Schlusslied der Gemeinde „Großer Gott, wir loben dich“ an.

Die Organisten Dorit Heger (rechts) und Ralf Rademacher (Mitte) erklären Besuchern die neue Orgel. Foto: G. Neumann

Dorit Heger demonstrierte im Nachspiel „Toccata in Seven“ des englischen Zeitgenossen John Rutter in eindrucksvoller Weise die klanglichen Möglichkeiten der neuen Orgel. Am Ende des Gottesdienstes gab es einen kräftigen Applaus für die beiden Organisten, die die Vielseitigkeit der neuen Orgel überzeugend zu Gehör brachten.

Fachkundige Erläuterung durch die Organisten Einige Gottesdienstbesucher nutzten die Gelegenheit und schauten sich das neue Instrument auf der Empore genauer an. Dorit Heger und Ralf Rademacher gaben fachkundig Auskunft.