Bei einem Wirtschaftsforum sprach der russische Präsident Wladimir Putin über Verhandlungen mit der Ukraine. Man habe sich Verhandlungen nie verweigert, sagt Putin. Außerdem möchte Putin Kamala Harris im US-Wahlkampf „unterstützen“.
Russland ist nach Angaben von Präsident Wladimir Putin zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit. „Sind wir bereit, mit ihnen zu verhandeln? Wir haben uns nie geweigert“, sagte Putin am Donnerstag bei einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. „Wenn es (in der Ukraine) den Wunsch nach Verhandlungen gibt, werden wir uns nicht verweigern.“
Zuvor hatte Moskau erklärt, dass der Einmarsch Kiews in die westrussische Region Kursk Verhandlungen unmöglich mache. Mit Blick auf den ukrainischen Vorstoß in Kursk sagte Putin nun: „Unsere Streitkräfte haben die Lage (in Kursk) stabilisiert und damit begonnen, (den Feind) allmählich aus unserem Gebiet zu verdrängen.“
Putin: Befreiung des Donbass als „wichtigstes Ziel“
Ziel des ukrainischen Vorstoßes sei es gewesen, Moskau zu „beunruhigen“ und seine Offensive in Schlüsselregionen zu stoppen, insbesondere im Donbass in der Ostukraine, sagte Putin. Dessen „Befreiung“ bezeichnete der Kremlchef als „unser wichtigstes Ziel“.
Putin will Kamala Harris im US-Wahlkampf „unterstützen“
Eigentlich gilt er als politischer Freund von Donald Trump - nun hat Putin verkündet, dass er im US-Präsidentschaftswahlkampf die demokratische Kandidatin Kamala Harris „unterstützen“ wolle. US-Präsident Joe Biden habe seinen Wählern empfohlen, Harris zu unterstützen - „also werden wir sie auch unterstützen“, sagte Putin am Donnerstag bei einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Über den republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Trump sagte der Kreml-Chef, dieser habe zahlreiche „Beschränkungen und Sanktionen“ gegen Russland verhängt.
Putin gilt als erklärter Sympathisant von Trump. Über dessen Rivalin Harris sagte er nun: „Sie lacht so ansteckend.“ Dies sei ein Zeichen dafür, dass „mit ihr alles in Ordnung ist“. Harris werde im Falle ihrer Wahl im November „vielleicht davon Abstand nehmen, solche Dinge zu tun“, sagte er mit Blick auf die von Washington verhängten Sanktionen gegen sein Land.
Russland wird Einflussnahme zugunsten von Trump vorgeworfen
Russland wird vorgeworfen, bei den Präsidentschaftswahlen 2016 insbesondere über Onlinenetzwerke Einflussnahme zugunsten von Donald Trump betrieben zu haben, der die Wahl damals gewonnen hatte. Moskau wird zudem vorgeworfen, die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl am 5. November zu manipulieren. Im Zuge dessen hatte die US-Regierung am Mittwoch strafrechtliche Schritte gegen zwei in Russland lebende Mitarbeiter des russischen Staatssenders Russia Today verkündet sowie mehrere verantwortliche Mitarbeiter des Senders und zwei Organisationen mit Sanktionen belegt.
Wer von den mutmaßlichen Wahlbeeinflussungs-Versuchen profitierte - ob Demokraten oder Republikaner - verlautete seitens der US-Behörden nicht. US-Justizminister Merrick Garland erklärte lediglich, dass sich laut Geheimdienstinformationen „Russlands Präferenzen im Vergleich zur letzten Wahl nicht geändert haben“ - was darauf hinzudeuten schien, dass Moskau den Kandidaten Trump unterstützte.
Vor dem Rückzug von Joe Biden aus dem Rennen um das Weiße Haus zugunsten von Harris hatte Putin erklärt, dass er Biden gegenüber Trump vorziehe. Der republikanische Ex-Präsident gilt seinerseits als ausgesprochener Bewunderer Putins.