Bei der Übergabe des Transportwagens (von links): Alexander Krämer, die Bürgermeister Martin Aßmuth und Jörg Kindel (Au) und Martin Kury Foto: Gemeinde Hofstetten

Ein weiterer Hilferuf aus der befreundeten Gemeinde Trostjanez hat Hofstetten erreicht. Bürgermeister Martin Aßmuth will einen Transport an die Grenze begleiten.

Hofstetten - Hofstettens Bürgermeister Martin Aßmuth hat von der befreundeten ukrainischen Kommune Trostjanez eine Bitte um Unterstützung erhalten. "Die Kampfhandlungen nehmen allerorts zu und auch die Westukraine wurde zwischenzeitlich von der russischen Armee bombardiert", heißt es in einer Mitteilung.

Aßmuth fragte bei seinem ukrainischem Amtskollegen Mykhailo Tsyhuliak und der Leiterin der Sozial- und Gesundheitsdienste, Oleksandra Dzyndra, nach, was dringend benötigt wird und wie die Geldspenden vor Ort verwendet werden sollen. Neben weiteren Sachspenden bat der ukrainische Bürgermeister um die kurzfristige Bereitstellung eines Transportfahrzeugs. Dieses soll für die Essensversorgung der Soldaten und für den Transport von zivilen Verwundeten verwendet werden.

Transportfahrzeug soll in Trostjanez helfen

"Der Gebrauchtwagenmarkt spielt aufgrund der Corona-Pandemie schon seit 18 Monaten verrückt und einen abgefahrenen Baustellen-Transit überteuert zu erwerben, kam für mich nicht in Frage. Das Fahrzeug soll sofort einsatzfähig sein und nicht auf der 1400 Kilometer langen Strecke auseinanderfallen", so der Bürgermeister. Da sowohl die lokale als auch Internet-Recherche wenig erfolgreich war, wandte sich Aßmuth an seine Mitspieler der Deutschen Fußballnationalmannschaft der Bürgermeister.

Mit Bürgermeister Jörg Kindel aus der Gemeinde Au bei Freiburg wurde schnell Einigkeit erzielt. Dort wird ein Mannschaftstransportwagen der Feuerwehr durch eine Neuanschaffung ersetzt. "Ich bin außerordentlich froh und dankbar", so Aßmuth. Kindel ergänzt: "Die Nachricht meines Kollegen hat mich betroffen gemacht. Für uns war klar, dass wir in diesen Zeiten helfen müssen", ergänzt Kindel. Mit 17 000 Kilometern ist der Transportwagen trotz seines Alters wenig gelaufen, wird ständig gewartet und gut in Schuss. Er wird an die Gemeinde für einen niedrigen vierstelligen Betrag verkauft.

Kommende Woche soll’s losgehen

Aßmuth ist mit Feuerwehrmann Alexander Krämer nach Au gefahren, um das Fahrzeug nach Hofstetten zu überführen. "Die Gemeinde übernimmt noch anstehende Servicearbeiten am Fahrzeug, Tüv-Abstimmungen, Sicherheitsgurte und die Freimachung für den Export." Das Fahrzeug soll kommende Woche an die polnisch-ukrainische Grenze von Hofstetter Freiwilligen überführt werden. Aßmuth wird die Fahrt mit antreten. "Wir klären gerade die Details. Den MTW wollen wir an der Grenze übergeben und auch eingegangene Sachspenden der Bürger mitliefern."

Das Transportfahrzeug wird in Trostjanez sehnlichst erwartet und die Ukrainer sind schon heute außerordentlich dankbar für den Einsatz der Hofstetter. "Wir wären andersrum froh, wenn uns in einer ähnlichen Situation auch geholfen werden würde. Dafür opfere ich selbstverständlich auch das Wochenende", so Aßmuth abschließend.