Ein israelischer Helikopter feuert ein Geschoss ab. (Archivbild) Foto: IMAGO/Newscom World/IMAGO/Rafael Ben-Ari/Chameleons Eye

Bei einem israelischen Militärschlag auf eine Schule des UN-Palästinenserhilfswerk im Gazastreifen sollen am Donnerstagmorgen mehr als 30 Menschen getötet worden sein. Laut Israel waren sie alle islamistische Terroristen.

Bei einem israelischen Militärschlag auf eine Schule des UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA im Gazastreifen sind am Donnerstagmorgen nach palästinensischen Angaben mindestens 35 Menschen getötet worden. Auf dem Schulgelände im Gebiet des Flüchtlingslagers Nuseirat hätten sich 20 bis 30 Mitglieder der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) aufgehalten, die an dem Angriff vom 7. Oktober beteiligt gewesen seien, erklärte die israelische Armee (Donnerstag).

 

Die vom UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA betriebene Schule sei in den vergangenen Tagen beobachtet und der Angriff zweimal verschoben worden, um zivile Opfer zu vermeiden, erklärte Armeesprecher Peter Lerner am Donnerstag mit. Das Militär habe aktuell keine Kenntnisse über mögliche zivile Opfer infolge des Angriffs, sagte er weiter. 

Widersprüchliche Angaben von Israel und der Hamas

Aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen wiederum hieß es, bei dem israelischen Luftschlag seien mindestens 30 Menschen getötet worden. Die meisten Opfer seien Frauen, Kinder und Jugendliche. In dem bombardierten Gebäude hatten palästinensischen Angaben zufolge auch Vertriebene Schutz gesucht. Die widersprüchlichen Aussagen der Kriegsparteien ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

Lerner wiederum sagte, die Binnenflüchtlinge hielten sich nicht in dem angegriffenen Bereich auf. Die Mitglieder der Terrorgruppen hätten sich in drei verschiedenen Klassenräumen der Schule im Flüchtlingsviertel Nuseirat befunden. Erste Erkenntnisse wiesen darauf hin, dass viele von ihnen bei dem Angriff getötet worden seien, sagte der Militärsprecher weiter.