"Gemeinsam gegen Corona": Landrat Bastian Rosenau und Erste Landesbeamtin Dr. Hilde Neidhardt haben sich mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Enzkreis-Kommunen bei einem virtuellen runden Tisch auf ein kreisweites Impfkonzept verständigt. Foto: Burkard

Mit der Aktion "Gemeinsam gegen Corona" entwickelt der Enzkreis ein Impfkonzept für alle Kreiskommunen. Zahlreiche Impfaktionen sind in Pforzheim und in den Kreisgemeinden vorgesehen.

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"Gemeinsam machen wir das!" Dieser Überzeugung ist Landrat Bastian Rosenau mit Blick auf den Ausbau der Impfangebote in der Region. Den Menschen möglichst wohnortnahe Impfangebote zu machen – das ist nach seinen Worten auch das Ziel eines kreisweiten Impfkonzeptes, das der Enzkreis mit den Städten und Gemeinden auf den Weg gebracht hat.

Demnach sollen neben der Ärztlichen Impfambulanz in der Bahnhofstraße in Pforzheim, die schon seit Mitte Oktober läuft, und dem Impfstützpunkt in der Enztalsporthalle Mühlacker, der am 29. November regulär öffnet, im Dezember drei weitere Impfstützpunkte – in Remchingen, in Birkenfeld und einer im Heckengäu – in Betrieb gehen, die ebenfalls der gesamten Bevölkerung offen stehen. Darauf haben sich der Landrat und die Leiterin des Corona-Verwaltungsstabs, Erste Landesbeamtin Hilde Neidhardt, mit den Bürgermeistern verständigt.

Mehrere Mobile Teams sind in einzelnen Gemeinden unterwegs

Rückgrat des Konzepts sind laut Kreis-Pressemeldung mehrere Mobile Impfteams (MIT), die derzeit im Aufbau befindlich sind und voraussichtlich weiterhin am Klinikum in Karlsruhe angedockt sein werden. Von dort werden sie auch den Impfstoff beziehen. Das Land hat zugesagt, anfallende Kosten unter anderem für Mieten und das Verwaltungspersonal zu übernehmen. Die Impfärzte rechnen ihre Leistungen direkt mit der Kassenärztlichen Vereinigung ab.

Aufgrund des anhaltend großen Andrangs an der Pforzheimer Impfambulanz wurden dort die Öffnungszeiten bereits ausgeweitet: auf täglich (Montag bis Samstag) von 9 bis 19 Uhr. Rund 1000 Impfungen setzte das Ärzteteam um Nicola Buhlinger-Göpfarth am Samstag in Huchenfeld; die Aktion wurde personell unter anderem durch ein knappes Dutzend Fachkräfte aus dem Gesundheitsamt unterstützt. Die Aktion war ausgebucht. Impfangebote sind zudem seitens des Helios-Klinikums und Siloah St.-Trudpert-Klinikums und eventuell auch am Pforzheimer Messplatz geplant. In der Stadt Pforzheim ist derzeit zudem ein weiteres stationäres Angebot in Planung.

Seit Anfang dieser Woche führt ein MIT zudem wieder verstärkt Impfaktionen in Kreisgemeinden und in Pforzheim durch, die das jeweilige Rathaus organisiert. Der Plan ist, dass bis Weihnachten möglichst in jeder Kreiskommune eine Impfaktion stattgefunden hat. Auch zwischen Weihnachten und Neujahr machen die Impfteams keine Pause.

Mehrere Impf-Initiativen von Gemeinden und der lokalen Ärzteschaft stehen ebenfalls auf der Agenda. "Sobald weitere Kapazitäten zur Verfügung stehen, werden wir diese Aktivitäten weiter verstärken, die Öffnungszeiten in Mühlacker ausweiten und die Pforzheimer Ortsteile in den Blick nehmen", sagt Landrat Rosenau. "Wir wollen, dass alle Menschen in Pforzheim und im Enzkreis ein wohnortnahes Impfangebot bekommen – und zwar schnell."

"Es war ein Fehler, dass das Land die Kreisimpfzentren geschlossen hat", sind sich der Landrat und Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch einig – "aber Lamentieren führt uns nicht weiter: Wir müssen nach vorne schauen." Gemeinsam mit den Bürgermeistern im Kreis sei man sich einig, "dass wir angesichts der stark steigenden Inzidenzen und der zu niedrigen Impfquote in der Region alles dafür tun müssen, die Impfkapazitäten noch mehr auszubauen. Und das wird in den nächsten Wochen und Monaten auch noch weiter geschehen."

Mit den bislang vom Enzkreis, den Städten und Gemeinden, dem Klinikum Karlsruhe und den niedergelassenen Ärzten organisierten Aktivitäten können laut Neidhardt bis Ende des Jahres in der Region rund 25 000 zusätzliche Impfungen realisiert werden; bei einer erneuten Ausweitung bestehender Angebote und der Umsetzung weiterer Optionen könnten es sogar bis zu 35 000 werden.

Alle bereits feststehenden Impfangebote sowie impfende Arztpraxen finden sich auf der Homepage des Enzkreises unter www.enzkreis.de/coronaimpfung. Dort steht auch, wo man vorher einen Termin vereinbaren muss und wo nicht. Die Liste wird fortlaufend ergänzt.

Kontrollen sollen Bemühungen aufrecht erhalten

"Die Pandemie hat in jüngster Zeit eine ungeheure Dynamik entwickelt. Wir können ihr diese Wucht nur nehmen, wenn wir alle zusammenstehen – der Landkreis, die Stadt, die Gemeinden, das medizinische Personal und letztlich alle Menschen, die hier in der Region leben", sagen OB Boch und Landrat Rosenau. "Unser Dank gilt allen, die gerade im Dauereinsatz sind, um diesen Kraftakt gemeinsam zu bewältigen. Sie alle leisten gerade Enormes."

Um die Bemühungen um eine Erhöhung der Impfquote nicht zunichte zu machen, rufen Kreischef, OB und die Rathaus-Chefs im Kreis dazu auf, sich strikt an die nun geltenden verschärften Vorgaben der neuen Corona-Verordnung zu halten: "Kontrollen sind jederzeit möglich."