Der Sperrmüll auf Abruf ist eine kostspieliger Service. Foto: Monika Skolimowska/dpa

Ein großes Thema im Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistags war Müll – sowohl Biomüll, als auch Schadstoffe und der Sperrmüll auf Abruf. Eine Zusammenfassung der interessantesten Aspekte.

Friedrich Scholte-Reh, Leiter des Abfallwirtschafts- und Umweltamts, eröffnete die Sitzung mit dem Thema Biomüll.

 

Eine Vergärungsanlage für den Zollernalbkreis

Der Biomüll der etwa 66000 Haushalte im Zollernalbkreis, so Scholte-Reh, werde ja aktuell bis weit über die Kreisgrenzen hinaustransportiert, damit er in einer Bioabfallvergärungsanlage weiterverwertet werden könne. „8000 Tonnen fallen aktuell jährlich an“, wusste der Amtsleiter. Der Transport erzeuge unnötiges CO₂, zudem könne entstandenes Biogas nicht ortsnah, also hier im Zollernalbkreis, genutzt werden, so Scholte-Reh. Daher habe man schon lange überlegt, wo im Kreis eine eigene Vergärungsanlage gebaut werden könne.

Die Verwaltung favorisiere eine Fläche in Meßstetten auf dem ehemaligen Gelände der Bundeswehr, wo ja auch der neue Gewerbepark entstehe. „Der Standort ist ideal“, so Scholte-Reh. Vor Ort gebe es genug Abnehmer für das Faulgas. Schon 2028 könne man theoretisch in den Probebetrieb gehen. Der Zweckverband Interkommunaler Industrie- und Gewerbepark Zollernalb (IIGP) hatte das ehemalige Bundeswehrgelände gekauft.

Der Umwelt und Technikausschuss stimmte nun mehrheitlich zu, ein technikoffenes Ausschreibungskonzept vorzubereiten, mit dem Ziel, einen Auftragnehmer zu finden, der eine Biogasanlage bauen und betreiben will.

Dazu will die Verwaltung auch Grundstücksverhandlungen mit dem IIGP führen, um dem möglichen Investor ein geeignetes Grundstück anbieten zu können.

Der Sperrmüll auf Abruf

Ein weiterer Tagesordnungspunkt betraf den „Sperrmüll auf Abruf“. Bei diesem Vorgehen können Haushalte ihren Sperrmüll anmelden, wann immer sie möchten – und das einmal pro Jahr. Kurze Zeit nach der Anmeldung bekommt der Haushalt eine Benachrichtigung, wann der Sperrmüll geholt wird. Eine sehr bequeme Angelegenheit – „aber auch eine sehr teure“, wie Scholte-Reh erklärte. „Die Sammlungskosten betragen etwa eine Million Euro pro Jahr.“

Nun muss die Sperrmüllabfuhr ab 1. Januar 2026 neu ausgeschrieben werden, für die Dauer von zwei Jahren. Man werde zunächst noch das Sperrmüll-auf-Abruf-Verfahren beibehalten. Auf längere Sicht aber müsse man darüber nachdenken, wie man das günstiger gestalten kann. Zum Beispiel auch dadurch, dass man die Bürger mehr in die Verantwortung nehme, so Scholte-Reh. Einstimmig votierte der Ausschuss dafür, dass die Verwaltung die Sperrmüllabfuhr für weitere zwei Jahre ausschreibt.

Schadstoffe wie alte Medikamente, Lacke und Gifte

„Alle Jahre wieder“, so Scholte-Reh, „liegt auch das Thema Sammlung und Entsorgung von Schadstoffen auf dem Tisch.“ Auch diese Sammlung muss für den Zeitraum ab 1. Januar 2026 neu ausgeschrieben werden. Die schadstoffhaltigen Abfälle aus privaten Haushaltungen könnten hier durch die mobile Schadstoffsammlung monatlich in den Wertstoffzentren Albstadt und Balingen, im Abfallwirtschaftszentrum Hechingen sowie an den beiden Deponiestandorten in Albstadt und Balingen abgegeben werden. Zudem sei in weiteren sieben Wertstoffzentren – darunter, Burladingen, Meßstetten, Schömberg und Winterlingen – das Schadstoffmobil alle zwei Monate vor Ort. Die Sammlung und Entsorgung dieser Stoffe kostet den Kreis eine Viertelmillion Euro.

Zu den Schadstoffen gehören unter anderem Lacke und Farben, Lösemittel, Gifte und Altmedikamente.