Nach 37 Jahren Höherklassigkeit muss der Traditionsverein wieder in der Kreisliga A spielen. Doch Coach Mario Bibic lobt auch sein Team.
Alles Mitfiebern und Daumendrücken für den FV Möhringen hat am Ende nichts geholfen: Die DJK Villingen erlebte am Samstagabend einen ihrer bittersten Momente ihrer Vereinsgeschichte – nach 1986 geht es für die Villinger nach 37 Jahren Höherklassigkeit wieder in die Kreisliga A.
Der Rückblick
Der fünftletzte Tabellenplatz in der Bezirksliga mit 42 Punkten und 60:85-Toren reichte letztlich für die DJK nicht zum Klassenerhalt. Nur wenn der FV Möhringen in die Landesliga aufgestiegen wäre, hätte die DJK ihren Fuß durch die Hintertür erneut in der Bezirksliga gehabt.
„Ich habe zwar immer an Möhringen geglaubt. Es ist schade dass sie es nicht geschafft haben. Letzlich sind wir aber selbst für den Abstieg verantwortlich“erklärt Mario Bibic.
Ihn selbst trifft bei der Negativ-Spirale weniger die Verantwortung. Bibic coachte die DJK erst in den letzten 18 Spielen der zweiten Saisonhälfte.
Als er kurz vor der Winterpause in den Friedengrund kam, waren die Villinger Vorletzter (12 Punkte/22:52-Tore). In seinen 18 Partien sammelte der erfahrene Coach 30 Punkte bei 38:33-Treffern. „Es war vom ersten Moment an eine deutliche Bereitschaft der Spieler zu erkennen, sich zu verbessern und alles für den Ligaverbleib zu tun‘, blickt er zurück.
Die Crunch-Time der Bezirksliga-Saison
Ärgerlich war nun das Saisonfinale: Die letzten fünf Partien gewann die DJK. Der mögliche Knackpunkt für Bibic: „Sechs der letzten sieben Spiele haben wir gewonnen, aber das zwischenzeitliche 1:4 in Schonach war richtig schlecht von uns. Dieses eine Schlüsselspiel, da hat es nicht funktioniert.“ Diese Niederlage verhinderte wohl, dass die Villinger am Ende den SV Hinterzarten im Kampf um den direkten Klassenerhalt nicht mehr abfangen konnten.“
Tatsächlich sorgte eine schwache Vorrunde für den Knockout des Traditionsvereins, der 2001 das erste Mal in der Verbandsliga spielte, 2010 ein zweites Mal dorthin aufstieg. 2018 ging es in die Bezirksliga hinab. Nach fünf weiteren Saisons folgt jetzt der Absturz in die Kreisliga A.
Das sagt der Coach
Dennoch hat Mario Bibic auch ein Lob für seine Mannschaft parat: „Die Jungs hatten den Willen, haben unsere fußballerische Idee umgesetzt und als Einheit in den vergangenen Wochen alles gegeben.“
Der Trainer bleibt eine Klasse tiefer an Bord, verbreitet Optimismus: „Ein Abstieg ist immer eine neue Chance. Für junge Eigengewächse und für neue Erfolgserlebnisse. Die A1 wird brutal stark und schwer. Da gibt es viele gute Teams und Lokalderbys. Es wird ein knallhartes Hauen und Stechen bei drei Ab- und drei Aufsteigern. Wir müssen wieder Spaß am Fußball entwickeln und die Freude auf dem Platz zeigen“, fordert Mario Bibic.
Die Personalien
Personell verändert sich bei der DJK aber einiges: Torjäger Kevin Kärcher (28 Treffer) wechselt – wie Luca Beraldi – zum FC Pfaffenweiler. Sandro Jock spielt noch ein U19-Jahr in der Oberliga-A-Jugend des FC 08 Villingen. Aus dem eigenen Nachwuchs kommen vier bis sechs vielversprechende Talente nach oben. Zudem wechselt Mirac Gümüscay von der FSV Schwenningen in den Friedengrund.