Eine Gruppe von Investoren, die das ehemalige Rheinfelder Kreiskrankenhaus samt Areal erwerben und beleben wollte, nimmt wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen von ihrem Vorhaben wieder Abstand. Für OB Eberhardt ist diese Entscheidung bitter.
Eine von vielen Seiten erhoffte Wiederbelebung des früheren Kreiskrankenhauses ist vorerst gescheitert. In einer Pressemitteilung macht eine Gruppe um den Rheinfelder Mediziner Wolfgang Renz, SPD-Kreis- und Gemeinderätin Hannelore Nuß sowie die Unternehmer Rolf Brugger und Rainer Späne, die das Gebäude samt Areal erwerben und darin ein Akut- und Therapiezentrum einrichten wollte, für das Scheitern zum einen die Kreiskliniken GmbH, zum anderen in Teilen die Rheinfelder Lokalpolitik verantwortlich. So wollte die Gruppe nach eigenen Angaben zwei Millionen Euro bezahlen, gefordert worden seien jedoch fünf Millionen. Aus Sicht der Gruppe „völlig überzogen“. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt bedauert den Rückzug der Investorengruppe zum jetzigen Zeitpunkt außerordentlich, wie er mitteilen lässt. Die Projektidee der Gruppe sei „überzeugend“ gewesen und hätte „gute Lösungsansätze“ für eine Weiterverwendung des leerstehenden Kreiskrankenhausgebäudes und zur Stabilisierung der ärztlichen Versorgungslage in Rheinfelden angeboten, teilt das Stadtoberhaupt mit. Die vorgestellten Grundlagen der Investoren seien aus Sicht der Stadt gut überlegt gewesen.
Im Laufe der Verhandlungen sei jedoch deutlich geworden, dass die Komplexität und die unterschiedlichen Einschätzungen des Projektes sehr herausfordernd seien. Trotz „Meinungsverschiedenheiten“ sei aufseiten der Kliniken aber erkennbar geworden, das Projekt tendeziell mitzutragen. In diesem Zusammenhang verweist der Oberbürgermeister auf die Bereitschaft der Beteiligten, einen städtebaulichen Vertrag abzuschließen. Hier habe die Stadt stets darauf gedrängt, den ausgearbeiteten Vertragsentwurf zwischen allen Parteien abzustimmen. Gleichzeitig erklärten sich sowohl die Kliniken als auch der Landkreis bereit, ein neues neutrales Wertgutachten zu erstellen, nachdem an einzelnen Punkten des Gutachtens Zweifel an der Wertermittlungsmethodik deutlich geworden waren. Eberhardt begrüßt daher die Linie der Kliniken und von Landrätin Marion Dammann, in weitere Verhandlungsgespräche einzutreten.
Nach der Absage durch die Investorengruppe will die Stadt weiterhin an dem Projekt zur Nachnutzung des Krankenhauses festhalten. Die Idee des gemischten Nutzungskonzeptes mit einem Medizinischen Versorgungszentrum, das vorzeitig seinen Betrieb aufnehmen könnte, und weiteren Einrichtungen der Gesundheitsvorsorge im Bereich von Reha und Pflege sowie ergänzende Nutzung soll prioritär verfolgt werden, teilt der OB mit. „Auch wenn der Rückzug ein herber Rückschlag ist, will die Stadt konsequent an dieser Thematik im Zusammenspiel mit Kliniken und Landkreis weiterarbeiten“, schreibt der OB.