Der Marburger Bund hat die Ärzte zum Ausstand aufgerufen. Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Die Ärzte an kommunalen Kliniken wollen mehr Geld. Drei Tage lang streiken sie deshalb – auch am Kreisklinikum Tuttlingen.

Im Streit um Tarifverträge zwischen der Ärztegewerkschaft Marburger Bund und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände werden Klinikärzte bundesweit – auch in Tuttlingen – ab Mittwoch, 15. Januar, für drei Tage die Arbeit niederlegen.

 

Das führt zu Einschränkungen im Krankenhausbetrieb, doch die medizinische Versorgung der Bevölkerung wird am Klinikum Landkreis Tuttlingen (KLT) jederzeit gewährleistet sein.

Das ist einer Mitteilung des Klinikums zu entnehmen.

Ähnlich wie Wochenende

Der Marburger Bund hat demnach mit den Klinikleitungen vielerorts Notdienstvereinbarungen getroffen. Die Betreuungssituation wird über die Streiktage demnach ähnlich sein wie sonst an den Wochenenden. „Wir werden aber für alle Notfälle gerüstet sein“, sagt Sebastian Freytag, Geschäftsführer des Klinikums Landkreis Tuttlingen. Allerdings müssen für Mittwoch, Donnerstag und Freitag angesetzte geplante Operationen verschoben werden.

Die Ärztegewerkschaft fordert für die 60 000 Ärztinnen und Ärzte an deutschen Kliniken 8,5 Prozent mehr Geld bezogen auf ein Jahr und eine Reform von Regelungen zur Schichtarbeit.

In der Tarifrund gab es bereits Warnstreiks. Nach Angaben der Gewerkschaft hatten sich im Dezember mehr als 90 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für einen Streik ausgesprochen. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber hatte in den laufenden Tarifverhandlungen ein Angebot vorgelegt, das unter anderem ein Gehaltsplus von 5,5 Prozent enthält. Die Tarifkommission der Gewerkschaft hatte das als unzureichend zurückgewiesen