Bereits beim Aufbau des Impfzentrums informierte sich die Spitze des Landratsamts über den Stand der Dinge. Foto: Schillaci

Wer bestellt muss auch bezahlen. Zusatzarbeit für Landratsamt wohl nicht mit Mehrkosten verbunden.

Wer bestellt, der bezahlt auch: Beim Kreisimpfzentrum (KIZ) gegen die Corona-Pandemie trifft das zu. Das Land Baden-Württemberg trägt die Kosten.

Kreis Freudenstadt - Darauf weist Landrat Klaus Michael Rückert in einem öffentlichen Brief an die Mitglieder des Kreistags hin. Wie berichtet, hatte das Land die Aufgabe zum Aufbau und Betrieb der lokalen Impfzentren an die Landratsämter delegiert. "Der Landkreis ist gegenüber dem Land für die gesamte Funktionsfähigkeit des Kreisimpfzentrums verantwortlich", so Rückert. Dies sei "eine Herkulesaufgabe", so der Landrat in dem Schreiben weiter. Er sei stolz, dass dies in Zusammenarbeit aller Beteiligten, auch mit externen Partnern, gelungen sei.

Projekt im Kostenrahmen

Immerhin sieht es derzeit danach aus, als wäre die Zusatzarbeit für das Landratsamt zumindest nicht mit Mehrkosten verbunden. In einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zwischen dem Land und den Landkreisen sei festgelegt worden, dass "wir als Landkreis bis zu einer definierten Obergrenze sämtliche uns entstehende Kosten vom Land erstattet bekommen". Nach heutiger Kenntnis werde der Kreis Freudenstadt diese Aufgabe "im Kostenrahmen erledigen" können, sodass für den ohnehin angespannten Kreishaushalt "keine finanziellen Belastungen aus dem Kreisimpfzentrum zu erwarten sind".

Das "Gesamtprojekt Kreisimpfzentrum" sei im Landratsamt "Chefsache". Grundlegende Entscheidungen würden vom Ersten Landesbeamten und dem Landrat mit Unterstützung der Dezernenten sowie der Stabsstelle Kommunikation und Kreisentwicklung getroffen. "Die organisatorische Leitung des Kreisimpfzentrums habe ich unserem Sachgebiet Katastrophenschutz, hier insbesondere Kreisbrandmeister Frank Jahraus und Katharina Stenzel, übertragen", so Rückert. Die medizinische Leitung hat die Ärztin Katrin Schmidt.

Der Landrat sei Dornstettens Bürgermeister Bernhard Haas "außerordentlich dankbar", dass die Stadt Dornstetten ihre zentral im Kreis und verkehrsgünstig gelegene Riedsteighalle erneut zur Verfügung stelle. Sie diente bis Sommer bereits als Infektpraxis für den Landkreis.

Reihe von Bauarbeiten

Das Impfzentrum habe eine Reihe von Um- und Einbauten erfordert, organisiert vom Immobilienmanagement des Landratsamts unter der Leitung von Pascal Burkhardt. Ein Fußboden wurde ausgelegt, eine Vielzahl provisorischer Räume durch Trennwände von einem Messebauer eingerichtet. Darüber hinaus gebe es "Vorkehrungen zur gesicherten Lagerung der Impfstoffe", die Ausstattung mit Möbeln, die aufwendige Verkabelung sowie eine provisorische Vergrößerung des Parkplatzes der Riedsteighalle, um genügend Stellplätze zu schaffen. Darüber hinaus unterstütze die IT-Abteilung des Landratsamts um Bernd Haller den Aufbau einer "leistungsfähigen" und doppelt abgesicherten Internetanbindung der Halle. Außerdem habe das Land zusätzlich einen privaten Dienstleister damit beauftragt, für eine funktionierende Internetverbindung zu sorgen.

Das Land stelle zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung und der Landesärztekammer Ärzte und medizinischen Fachangestellte. Die Dienst- und Einsatzpläne für den Betrieb von Impfzentrum und Mobilen Impfteams erledige das Personalamt des Landratsamts mit Personalleiter Roger Finkbeiner. Personal für Verwaltung, Technik und Sicherheitsdienst habe der Landkreis beschafft, auch mit Hilfe einer Zeitarbeitsfirma. Für Technik und Hausmeisterdienste stelle das Landratsamt außerdem eigene Mitarbeiter ab.

Hemmschuh Impfstoff

"Sie sehen, wir hier im Landkreis stehen wie die Kollegen in den anderen Landkreisen bereit und werden unseren Beitrag dazu leisten, dass alle impfwilligen Personen bei uns im Landkreis so schnell als möglich geimpft werden", so der Landrat. Dies sei seines Erachtens "ein ganz wichtiger Beitrag zur möglichst baldigen Überwindung der Pandemie". Größtes Hemmnis sei derzeit die begrenzte Anzahl von Impfdosen, die dem Kreis zur Verfügung gestellt würden.