Vertreter der am Bau des Kreisverkehrs Höfen Beteiligten durchschnitten ein schwarz-rot-goldenes Band und gaben den Verkehrsknoten symbolisch frei. Von links: Gunter Beuerle, Jochen Ernst, Helmut Riegger, Heiko Stieringer, Thomas Morof und Jesica Frischauf. Foto: Helbig

Der Verkehrskreisel ist zwar schon ein paar Tage in Betrieb, doch die Gemeinde Höfen ließ es sich nicht nehmen, das Bauwerk zusammen mit Vertretern aller am Bau Beteiligten – Regierungspräsidium, Landratsamt Calw und Baufirma Morof – offiziell einzuweihen.

Höfen - Von Anfang Mai an wurde am Kreisel in der Höfener Ortsmitte gebaut – und vom 28. Juli bis zum 12. September war der stark frequentierte Verkehrsknotenpunkt der Landesstraße L 343 und Bundesstraße B 294 komplett gesperrt.

Die Baukosten für das Projekt betragen 1,1 Millionen Euro, die sich Bund und Land Baden-Württemberg teilen. Die Gemeinde Höfen bezahlt einen Anteil für die Gehwege. Der Landkreis Calw zahlt nichts, hat jedoch die Maßnahme mit Personal und Planungsleistungen unterstützt.

Idee aus dem Jahr 2016

Bürgermeister Heiko Stieringer freut sich, dass das Projekt gelungen und termingerecht fertiggestellt wurde. Er blickte zurück. Die Idee dazu sei aus dem Lärmaktionsplan von 2016 entstanden. Da wurde der Kreisel zur Lärmminderung und Verkehrsberuhigung vorgeschlagen. 2019 wurde der Plan fortgeschrieben – mit der Empfehlung den Kreisverkehrsplatz zu erstellen. Es gab Gespräche mit Behörden und Verkehrszählungen, schließlich erfolgte die Bewilligung.

"Und jetzt haben wir einen Kreisverkehrsplatz, der nicht nur schön ist und seinen Zweck erfüllt, sondern auch die Geschwindigkeit reduziert und damit den Lärm", unterstrich Stieringer. Das sei auch hilfreich für den benachbarten Kindergarten.

Wieder normalisiert

Ein großes Anliegen sei auch die Sicherheit des Schulweges gewesen. Zu den bestehenden Querungen seien noch zwei weitere dazugekommen, wo die Kinder einfach und sicher über die Straße gehen können. Er sei froh, dass die Baumaßnahme jetzt endlich fertig sei, denn wie man aus der Presse mitgekriegt habe, sei der Puls der Bürger, der Anlieger und durchfahrender Gäste recht hoch gegangen. Zwischenzeitlich habe sich das wieder normalisiert. Jetzt hätten Beschimpfungen und Beleidigungen ein Ende.

Es sei von vornherein klar gewesen, dass eine Vollsperrung dieses Knotens mit täglich mehr als 10 000 Fahrzeugen die umliegenden Gemeinden stark beeinträchtigen würde. Das habe sich aber einfach nicht vermeiden lassen.

Unter der Maßnahme mitgelitten

Auch Landrat Helmut Riegger freut sich darüber, dass der Kreisel so gut geworden ist und dass der Zeitplan eingehalten wurde. In dieser Topografie eine Straßensperrung zu machen sei eben schwierig. Die umliegenden Gemeinden hätten unter der Maßnahme mitgelitten, dafür bat er um Verständnis.

Der Kreis Calw müsse jede Möglichkeit nutzen, die Infrastruktur zu verbessern. Er werde weiter dafür kämpfen, dass der Kreis jede notwendige Maßnahme auch finanziert bekomme. Die Verkehrssicherheit spiele dabei eine große Rolle. Riegger dankte dem Bürgermeister, dass der seinen Kopf hingehalten habe und standhaft geblieben sei. Dies sei nun mal ein Knotenpunkt und den sollte man vernünftig ausbauen.

"Alles richtig gemacht"

Die 1,1 Millionen Euro Baukosten seien sehr gut angelegt, so Riegger. Das Landratsamt Calw investiere pro Jahr circa 12,5 Millionen Euro, um die Infrastruktur in Schuss zu halten. Derzeit sei es ja nicht populär, wenn man etwas anderes als Radwege baue, aber im ländlichen Raum brauche man eben auch Straßen. "Sie haben alles richtig gemacht", bekräftigte Riegger.

Dem stellvertretenden Referatsleiter Straßenbau Süd beim Regierungspräsidium Karlsruhe, Jochen Ernst, blieb nur noch "Danke" zu sagen. Mit der Planung habe das Landratsamt wirklich gute Arbeit geleistet.