Auch in Coronazeiten sind sie aktiv - kleine, fast unsichtbare Krabbeltiere, die Unheil verbreiten, besser gesagt Krankheiten übertragen. (Symbolfoto= Foto: pixabay

Besonders viele Fälle in diesem Jahr zu verzeichnen. Acht Betroffene müssen in Klinik.

Kreis Rottweil - Es gibt aktuell nicht nur Corona, es gibt auch - wie alles Jahre wieder - Zecken: Das Gesundheitsamt Rottweil rät jetzt zur FSME-Impfung.

Auch in Coronazeiten sind sie aktiv - kleine, fast unsichtbare Krabbeltiere, die Unheil verbreiten, besser gesagt Krankheiten übertragen. In unseren Breiten werden vor allem die Lymeborreliose und die FSME (Frühsommermeningoenzephalitis) durch Zecken übertragen, teilt das Gesundheitsamt mit. In diesem Jahr seien besonders viele FSME-Fälle im Landkreis Rottweil zu verzeichnen. Mit Stand vom Donnerstag seien bereits zehn Personen an einer FSME erkrankt, im ganzen letzten Jahr waren es nur vier Fälle. Bis auf eine Ausnahme haben sich alle Erkrankten im Landkreis Rottweil infiziert, alle waren ungeimpft.

Risiko vor allem in Bayern und Baden-Württemberg

Meist beginnt die Krankheit mit unspezifischen grippalen Beschwerden. Wenn dann andere Symptome wie starke Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit hinzukommen – im schlimmsten Fall sogar Bewusstseinstrübungen und andere neurologische Ausfälle - wird oft ein stationärer Krankenhausaufenthalt erforderlich. So wie bei acht der zehn Patienten aus Rottweil in diesem Jahr. In Deutschland bestehe ein Risiko für eine FSME-Infektion vor allem in Bayern und Baden-Württemberg. Da eine wirksame Impfung gegen FSME zur Verfügung steht und es bisher zu einer unerwartet hohen Meldezahl kam, rät das Gesundheitsamt Rottweil zur Schutzimpfung gegen FSME. Gegen die Lymeborreliose gebe es keinen wirksamen Impfstoff.

Eine möglichst frühzeitige Entfernung der Zecken könne verhindern, dass es zur Übertragung der bakteriellen Krankheitserreger auf den Menschen kommt. Um zu erkennen, ob eine Infektion stattgefunden hat, sei es wichtig auf Krankheitszeichen zu achten. Ein frühes typisches Symptom ist laut Gesundheitsamt die Wanderröte, eine ringförmige Rötung um die Zeckeneinstichstelle, die sich allmählich ausbreitet. In diesem Fall sollte eine sofortige Vorstellung beim Arzt erfolgen. Durch Antibiotika lasse sich verhindern, dass Folgeerkrankungen einer Borreliose wie Entzündungen des Nervensystems und der Gelenke auftreten.