Foto: Pixabay

Ergebnis zu Untersuchungen des Veterinäramts liegt vor. Sedimente verletzten Kimen.

Kreis Rottweil - Wochenlang haben Umweltschutz- und Veterinäramt mit Hochdruck nach den Gründen für das mysteriöse Fischsterben im Kreis Rottweil gesucht. Zuletzt waren sechs Gebiete betroffen. Nun hat das Warten ein Ende: Die Lösung um das Rätsel ist da.

Erst drei Wochen ist es her, dass Mitglieder des Angelsportvereins Dunningen etwa 150 tote Fische, zumeist Forellen, aus dem Eberbach gezogen haben. Es folgten weitere Gewässer im Landkreis Rottweil, in denen sich das Unglück wiederholte.

Das Umweltschutzamt hat die betroffenen Gewässer untersucht, die verendeten Fische, hauptsächlich Forellen, wurden an das Veterinäruntersuchungsamt Freiburg geschickt und dort analysiert. Lange hat es gedauert, bis die Ergebnisse feststanden. Die pathologische Untersuchung der Tiere am Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg ist nun abgeschlossen. Das teilte das Landratsamt jüngst mit.

Starkregen und Stürme wirbelten den Grund der Gewässer auf

Bei den untersuchten Fischen ergaben sich keine Hinweise auf Infektionskrankheiten als Ursache für das Fischsterben. Die virologischen und parasitologischen Untersuchungen waren laut Landratsamt allesamt ebenfalls negativ.

Damit wurde bestätigt, was die Ämter schon vor Wochen vermuteten, nämlich dass keine Verunreinigungen des Wassers durch menschliche Einflüsse oder Krankheitserreger das Fischsterben ausgelöst hatten.

Als auffällig ergab sich bei den Untersuchungen lediglich eine Verlegung der Kiemenoberflächen mit Sediment, der aufgewühlte Bodensatz verstopfte also die Kiemen der Forellen. Durch heftige Stürme oder Starkregen könne es zu starkem Anschwemmen von Sediment gekommen sein, welches die Kiemen verlegt und diese verletzt hat, erklärt Brigitte Stein, Sprecherin des Landratsamts.

Hierdurch könnte es in der Folge zu einer stark gestörten Sauerstoffaufnahme gekommen sein, was wiederum je nach Ausgangskondition der Fische bis zum akuten Verenden führen kann.

Forellen gelten neben Eschen und Saiblingen als empfindliche Fischarten, insbesondere die Bachforelle. Durch die vergangenen heißen Phasen in der Sommerzeit hat sich auch das Wasser von Bächen und Weihern erwärmt. Die optimale Wassertemperatur für Forellen liegt zwischen zehn und 18 Grad. Sie sollte 20 Grad nicht überschreiten.

Wenngleich die Wassertemperatur nicht so weit gestiegen ist, waren die Kaltwasserfische möglicherweise dennoch gestresst und daher bereits anfällig. Vermutlich führte das Zusammenwirken mehrerer verschiedener Ursachen zum Verenden der Fische, so das Veterinäramt. Niedrige Wasserstände, Wetterlage und eben die Konstitution der Fische müssen berücksichtigt werden. Wenn, wie im aktuellen Fall, nicht beeinflussbare Umstände zusammenkommen, könne eine Wiederholung des Fischsterbens, ob in näherer oder ferner Zukunft, nicht ausgeschlossen werden.