Bei Schienenersatzverkehr fehlt der Bus. DB-Reisende organisieren Weiterfahrt in Trossingen selbst.

Kreis Rottweil/Trossingen - "Nächster Halt Trossingen. Alle Fahrgäste, die nach Rottweil wollen, bitte hier umzusteigen, der Schienenersatzverkehr wartet bereits am Bahnhofsvorplatz auf Sie." So oder ähnlich lautet die Durchsage des Zugführers am späten Sonntagnachmittag gegen 16.36 Uhr, als der Zug aus Richtung Villingen kommend in den Trossinger Bahnhof einfährt. Doch was sich dann zuträgt, ist auch für den Zugführer unerklärlich. Denn: Der Bus, der während der Brückenarbeiten vom 28. Oktober bis 5. November als Ersatz zwischen Trossingen und Rottweil pendelt, kommt nicht.

Laut Fahrplan hätte dieser um 16.44 Uhr vom Bahnhof Trossingen nach Rottweil fahren sollen. "Das ist für mich wie im Krimi", sagt eine ältere Dame. Sie besitze kein Handy, sei alleine aufgeschmissen. Ein Student, der öfters von Rottweil nach Schwenningen fährt, meint, dass ansonsten während der Baumaßnahme alles reibungslos verlaufen sei.

Bahn entschuldigt sich für Ausfall

Gut zehn Fahrgäste mit verschiedenen Zielen warten am 5. November am kalten Bahnsteig auf ihren Anschluss. Ein junger Mann ist mit einigen Kumpels verabredet, sie wollen nach Stuttgart. Eine Frau ist auf eine Geburtstagsfeier eingeladen. Andere Wartende sind auf dem Weg nach Hause. Bei einsetzender Dämmerung überlegen die Betroffenen, sich ein Taxi zu nehmen, die Nummer eines solchen Transportunternehmens hängt im Wartebereich. Auch gegen 17.20 Uhr ist nämlich immer noch kein Schienenersatzverkehr in Sicht.

Merhkosten werden erstattet

34,30 Euro steht auf dem Beleg, den der Fahrer ausstellt – knapp neun Euro pro Peson bei einem mit vier Fahrgästen besetzten Taxi. Doch was war der Grund dafür, dass an diesem Sonntag kein Bus auftauchte und die Betroffenen alleine ließ? Geplant wurde der Schienenersatzverkehr von der Deutschen Bahn. Ein Bahnsprecher in Stuttgart teilte unserer Zeitung auf Nachfrage mit, dass der Bus aufgrund eines Dispositionsfehlers ausgefallen sei. Die Fahrt hätte unbedingt stattfinden sollen, wird von dieser Seite betont.

Dass ein solcher Ausfall viel Ärger machen könne, sei der Bahn sehr bewusst. Dafür wolle man sich auch in aller Form entschuldigen. Immerhin: Mit einem Fahrgastrechteformular und einer Taxi-Quittung können sich betroffene Fahrgäste entstandene Mehrkosten zurückholen, so der freundliche Hinweis aus Stuttgart.