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Geplante Wertstofftonne sorgt auch im Landkreis für Diskussionen. Im Kreis Tuttlingen gibt es sie bereits.

Kreis Rottweil - Viele frohlocken schon, doch andere fragen sich: Wie soll das denn gehen? Die geplante Abschaffung des Gelben Sackes und die Einführung einer Wertstofftonne sorgen auch im Landkreis Rottweil für Diskussionen.

Dabei ist der Vorstoß der grün-roten Landesregierung mit Umweltminister Franz Untersteller nicht neu. Schon vor vier Jahren lief die Debatte um die Abschaffung des Gelben Sackes zugunsten einer "Gelben Tonne". Die Begeisterung hielt sich beim damaligen Leiter des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft im Kreis Rottweil, Bernd Jourdan, allerdings in Grenzen. Abgesehen von den hohen Kosten – Jourdan errechnete allein für die rund 40 000 neuen Tonnen, die im Landkreis benötigt würden, einen Kostenaufwand von rund einer Million Euro – könnte es nach Jordans Einschätzung auch ein Platzproblem für eine weitere Tonne bei den Bürgern geben – gerade in Städten wie Schramberg oder Rottweil, wo es ohnehin eng zugeht. Hinzu kommt: Momentan haben die Landkreise mit dem Dualen System und dem Gelben Sack gar nichts zu tun. Der Bürger bezahlt die Entsorgung der Produktverpackung schon an der Ladenkasse.

Nun lockt Untersteller in seinem aktuellen Eckpunktepapier damit, dass Wertstoffe aller Art – weitaus mehr als bislang im Dualen System – gesammelt werden sollen und dann, so das Ziel, zu 50 Prozent wiederverwertet werden.

Details stehen aber noch nicht fest. "Wir müssen abwarten, was da auf uns zukommt", sagt Bruno Rees, der neue Leiter des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft. Er steht der Änderung aber offen gegenüber. "Wenn durch die Einführung der Wertstofftonne Verbesserungen möglich sind – warum nicht?", so Rees.

Im Kreis Tuttlingen gibt es die Wertstofftonne bereits. Rees ist selbst dort wohnhaft und resümiert: "Es klappt, das ist dort ein wunderbares System." Und das Hantieren mit den Gelben Säcken sei bekanntermaßen nicht jedermanns Sache. Spannend sei nun allerdings, welche Wertstoffe genau in die neue Tonne kommen sollen. Genau das nämlich ist noch strittig. "Zu Wertstoffen gehört auch Papier – wenn das auch mit rein sollte, hielte ich das für den falschen Weg", meint Bruno Rees. Und die Bürger müssten sich dann gehörig umstellen.

Wir haben das Thema auch auf unserer Facebook-Seite Schwarzwälder Bote Rottweil zur Debatte gestellt. Und da wird immerhin deutlich: Den Meisten würde der Abschied vom Gelben Sack ziemlich leicht fallen.

Unten stehend die Facebook-Diskussion:

 

Kein Gelber Sack mehr, kein Gefummel mehr mit halbzerissenen Tüten - endlich! Oder was meint ihr?Rottweil #Müll

Posted by Schwarzwälder Bote Rottweil on  Mittwoch, 1. Juli 2015