Noch einfacher und günstiger soll nach Vorstellung des Verkehrsclubs das regionale ÖPNV-Tarifsystem werden. (Symbolfoto) Foto: Syda Productions – stock.adobe.com

Vorschläge greifen Wünsche des Bürgerbeirats auf. Verkehrsclub hält Perspektive für wichtig.

Kreis Rottweil - Der Verkehrsclub Deutschland setzt sich für eine weitere Vereinfachung des regionalen ÖPNV-Tarifsystems ein.

Die Bürgerbeteiligung zur Neugestaltung der ÖPNV-Tarife in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg hat den Wunsch nach einem einfacheren Tarifsystem mit weniger Tarifzonen deutlich zum Ausdruck gebracht: Die geplante Verringerung von 27 auf acht Tarifzonen geht für den Verkehrsclub Deutschland (VCD) in die richtige Richtung, jedoch nicht weit genug. In diesem Sinn schlägt der VCD nur noch eine Tarifzone pro Landkreis vor, so dass sich für die Region drei Tarifzonen ergäben. Zusammen mit Überlappungsbereichen an den Tarifzonengrenzen, etwa in Trossingen, die Preissprünge für kurze Fahrten über die Grenze abmilderten, ergäbe sich dann ein attraktives, einfaches und eingängiges Tarifsystem.

Keine Zoneneinteilung bei Monats- und Jahreskarten

Bei der Preisgestaltung schlägt der VCD eine Anlehnung an den Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) vor, der die Stadt Freiburg und die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen umfasst. Wenn nun eine Anpassung stattfände, sei eine spätere Vereinigung zu einem Südbaden-Tarifverbund einfacher, meint der VCD. Angelehnt an die Preisgestaltung des RVF schlägt der VCD für eine Fahrt von Donaueschingen nach Villingen einen Preis von 2,40 statt aktuell 5,20 Euro oder von St. Georgen nach Rottweil von vier anstatt 6,70 Euro vor. Für Tagestickets schweben dem VCD 4,50, 7,50 und zehn Euro vor, Gruppen-Tagestickets bis fünf Personen könnten neun, 15 oder 20 Euro kosten. Bei Monats- und Jahreskarten könnte – wie beim RVF – ganz auf die Zoneneinteilung verzichtet werden, so dass die Fahrkarte für die ganze Region SBH mit den Landkreisen Schwarzwald-Baar, Rottweil und Tuttlingen gilt und alle regionalen Mobilitätsbedürfnisse abdeckt. Besonders Jahreskarten sollten deutlich vergünstigt sein, weil es um Stammkunden gehe, die dauerhaft vom motorisierten Individualverkehr umsteigen. Der VCD unterstützt zudem den Wunsch des Bürgerbeirats nach Übertragbarkeit von Monats- und Jahreskarten und Mitnahmemöglichkeit einer weiteren Person und von Kindern nach 19 Uhr und am Wochenende.

Folgende Tarife schlägt der VCD vor: 560 Euro für die Jahreskarte, 70 Euro für die Monatskarte. Eine nicht übertragbare Jahreskarte für Sozialhilfeempfänger, für Jugendliche bis 25 Jahre, für Personen ab 65 Jahren für 365 Euro, die Monatskarte für 45 Euro. Die Jahreskarten sind tariflich dabei so gestaltet, dass die Kosten zwischen einem und 1,50 Euro pro Tag tragbar sind für alle, die nachhaltig, umwelt- und klimaschonend unterwegs sein wollen.

Der VCD begrüßt die Anstrengungen der drei Landkreise für ein einheitliches, einfaches und preiswertes Tarifsystem, fordert aber noch mehr Mut, über den bisherigen Entwurf hinauszugehen und der umwelt- und klimafreundlichen Mobilität in der Region noch mehr Chancen zu eröffnen.