Werden Geschlechtskrankheiten schnell erkannt, können Paare wieder unbeschwert zusammen sein. Foto: AOK

Wenn Sex böse Folgen hat. Schwerpunkt bei Altersgruppe von 20 bis 35 Jahren. HIV rückläufig.

Kreis Rottweil - Ansteckende Krankheiten, die beim Sex übertragen werden, sind für viele ein Tabuthema. Die schönste Nebensache der Welt ist nicht ungefährlich, wenn man den Partner nicht kennt oder keine Vorsichtsmaßnahmen trifft. Die Erkrankungen sind auch im Kreis Rottweil auf dem Vormarsch.

Schwerpunkt in Altersgruppe von 20 bis 35 Jahren

Dies zeigen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Wie aus einer Auswertung der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg hervorgeht, ist über die Jahre 2014 bis 2018 die Zahl der Geschlechtskrankheiten im Kreis Rottweil von 201 auf 233 gestiegen. Der Schwerpunkt liegt dabei in den Altersgruppen von 20 bis 35 Jahren. In der Gruppe von 20 bis 24 Jahren sind die Frauen doppelt so häufig betroffen, wie die Männer.

Sabine Knapstein von der AOK: "Ursache solcher Erkrankungen können unter anderem Bakterien sein wie zum Beispiel bei Chlamydien-Infektionen, Gonorrhö, im Volksmund auch Tripper genannt, oder Syphilis. Auch Viren, beispielsweise bei HIV-Infektionen, einer Infektion mit Erregern aus der Familie der humanen Papilloma-Viren, Hepatitis B oder genitalem Herpes, Pilze und Parasiten, wie zum Beispiel Filzläuse, zählen zu den möglichen Krankheitserregern." Bei den HIV-Infektionen gebe es einen rückläufigen Trend. In Baden-Württemberg seien die Fälle in dem Vierjahreszeitraum von 347 auf 297 zurückgegangen.

Krankheiten oft unbehandelt

"Oft verursachen sexuell übertragbare Krankheiten keine Beschwerden und bleiben deshalb unbehandelt. Zu den häufigsten Anzeichen einer solchen Erkrankung gehören Ausfluss, Geschwüre, Schwellungen der Leistengegend oder der Hoden und Unterbauchschmerzen", so Knapstein. Beim Sex werden diese Krankheiten zum Teil sehr leicht übertragen. Manche von ihnen sind weitgehend harmlos. Andere können sogar lebensbedrohlich sein.

Sabine Knapstein sagt dazu: "Sexuell übertragbare Krankheiten können zum Teil zu schweren Folgeschäden führen. Beispielsweise kann eine Chlamydien-Infektion die Ursache für Unfruchtbarkeit sein, Infektionen mit humanen Papilloma-Viren oder auch mit Hepatitis B können Krebserkrankungen zur Folge haben und eine nicht behandelte HIV-Infektion Aids. Zur Prävention der Ausbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten ist es wichtig, frühzeitig und gezielt über Infektionen und Übertragungswege zu informieren." Kondome böten einen guten Schutz vor einer Infektion.

Liegt eine sexuell übertragbare Erkrankung vor, sollten möglichst auch die Sexualpartner auf eine Infektion untersucht und gegebenenfalls mitbehandelt werden. Bei Verdacht auf eine Erkrankung sei es überaus wichtig, in jedem Fall ein Arzt aufzusuchen.