Die richtige Schulwahl – das heißt für viele Eltern auch, für das Kind die Balance zu finden zwischen Lernzeit und genügend Zeit für andere Aktivitäten. Auch Zusatzangebote der Schulen und Betreuungszeiten spielen eine Rolle. Foto: Marks/Seeger/Anspach

Große Schwarzwälder Bote-Telefonbefragung zum Wechsel nach Klasse vier. Viele Faktoren fließen in Entscheidung mit ein.

Kreis Rottweil - Jetzt geht es für viele in die heiße Phase des Entscheidungsprozesses: Welche weiterführende Schule ist die richtige für mein Kind? Dass diese Frage Eltern mehr denn je bewegt, zeigt die große Resonanz auf unseren Schulwegweiser – und jetzt auch eine aktuelle Leserbefragung.

Ende Februar hatte der Schwarzwälder Bote alle weiterführenden Schulen im Landkreis auf Sonderseiten übersichtlich dargestellt und die aktuellen Veränderungen im Schulsystem aufgezeigt. Jetzt haben wir direkt den Kontakt zu den Eltern gesucht und eine Telefonumfrage gestartet. Die Bereitschaft mitzumachen, war bei den Angerufenen riesengroß, was zeigt, wie sehr das Thema vielen Betroffenen unter den Nägeln brennt. Wie viel darf Ihrer Ansicht nach die Schulbildung kosten? Wie weit darf die Schule entfernt sein? Wie wichtig ist Ihnen die Grundschulempfehlung? Was halten Sie von der Gemeinschaftsschule? Diese und andere Fragen haben wir zunächst Eltern im Bereich Rottweil gestellt, die Bereiche Schramberg, Oberndorf und Sulz werden folgen.

Für den Bereich Rottweil liegt nun bereits die interessante Auswertung der Umfrageergebnisse vor. Insgesamt 300 Eltern haben darin ihre Meinung und Einschätzung zum Thema Schulwahl abgegeben – teils werden dabei Schwerpunkte ganz deutlich, teils zeigt sich aber auch, wie unterschiedlich Eltern manche Aspekte gewichten.

Beispielsweise bei der Frage nach dem monatlichen Betrag, den die Schulbildung der Kinder maximal kosten darf. Während 33,7 Prozent der Eltern dies mit "gar nichts" beantworten, würden immerhin 10,3 Prozent bis zu 200 Euro monatlich investieren, 31,3 Prozent noch bis zu 100 Euro. Mehr als 200 Euro darf es nur für sechs Prozent der Eltern kosten.

In Sachen Betreuung wünscht sich die größte Gruppe der Eltern, nämlich 31,7 Prozent, eine Abdeckung bis 16 Uhr. Für 20,3 Prozent wäre eine Betreuung bis 17 Uhr wünschenswert, nur fünf Prozent wünschen sich noch längere Betreuungszeiten. Für 14,7 Prozent der Befragten dagegen spielt eine mögliche Betreuung der Kinder über die Unterrichtszeit hinaus gar keine Rolle.

Und welche Entfernungen nehmen die Eltern in Kauf? Für 26,7 Prozent der Befragten sollte die Schule des Kindes am Heimatort sein – wofür die Chance speziell in Rottweil angesichts der Schulvielfalt auch relativ hoch ist. Dennoch sind für 37 Prozent der Eltern auch bis zu zehn Kilometer Anfahrtsweg kein Problem, für 11,3 Prozent sogar bis zu 20 Kilometer.

Ein ganz erhebliches Kriterium für die Wahl der weiterführenden Schule scheint der Ruf der Schule zu sein: Satte 49,33 Prozent der Eltern geben an, dass ihnen dies "sehr wichtig" ist, für 42,7 Prozent ist der Ruf "wichtig". Nur sechs Prozent sagen, was man von der Schule hört, sei letztlich "unwichtig".

Überaus ernst nehmen die Eltern bei der Wahl der weiterführenden Schule die Grundschulempfehlung: Für 51 Prozent ist sie "wichtig" bei der Entscheidungsfindung, für 31 Prozent sogar "sehr wichtig". "Egal" ist die Empfehlung der Schule fünf Prozent der Befragten, sie scheinen ihr Kind lieber selbst einschätzen zu wollen.

Am wichtigsten ist den Eltern in der Grundschule – hier waren Mehrfachnennungen möglich – die "gute Schulausbildung" mit 29 Prozent, gefolgt von guten Betreuungsmöglichkeiten mit 21,3 Prozent, und immerhin 15,7 Prozent sagen, dass ihnen auch genügend Freizeit für das Kind wichtig ist. Extra-Angebote außerhalb des Unterrichts spielen für 13,8 Prozent eine sehr wichtige Rolle.

Besonders interessant fällt das Ergebnis bei der Frage nach der Gemeinschaftsschule aus: Trotz vieler Unsicherheiten, die in den Debatten der vergangenen Wochen und Monate zutage traten, sagt doch die Mehrheit der Eltern, nämlich 50,3 Prozent, Gemeinschaftschule "finde ich gut". Dem stehen 28,3 Prozent dagegen, die sagen, die neue Schulart finden sie "schlecht". Fünf Prozent ist das Ganze egal, und 16,3 Prozent haben sich noch keine abschließende Meinung gebildet.

Mit Spannung erwarten wir nun, wie sich die Eltern in den anderen Bereichen des Kreises bei unserer Telefonumfrage äußern. Wir danken schon jetzt fürs Mitmachen!

Weitere Informationen: Alle Beiträge zum Thema Schulwahl finden sich auf unserer Homepage unter www.schwarzwaelder-bote.de/schulwegweiser_rw Wer Fragen hat oder mitdiskutieren will, kann sich dort unter den Beiträgen in der Kommentarfunktion äußern.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Zum Download:

- Die Ergebnisse der Telefonumfrage