Das Symbolbild zeigt ein aufbohrsicheres Sicherheitsschloss. Foto: privat/Gambarini

Beratungsstelle informiert bei Kreishandwerkerschaft. Viele Täter sind keine Profis und daher relativ leicht abzuschrecken.

Kreis Rottweil - Zahlreiche Mitgliedsbetriebe von Innungen aus den Landkreisen Rottweil und Tuttlingen nutzten die Möglichkeit, sich bei der Kreishandwerkerschaft Tuttlingen – zusammen mit der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle – über Einbruchschutz in gewerblich genutzten Gebäuden sowie privaten Wohnhäusern zu informieren.

Kreishandwerksmeister Armin Schumacher begrüßte in den Räumen der Beruflichen Bildungsstätte Tuttlingen Kriminalhauptkommissar Josef Bronner, der aufgrund seiner langjährigen Erfahrung wichtige Informationen an die Teilnehmer weitergeben konnte. Geschäftsführer Kurt Scherfer, Kreishandwerkerschaft Tuttlingen, sagte, dass nach der neuesten Statistik des Kraftfahrzeugverbandes in Baden-Württemberg ein Jahresgesamtschaden durch Einbrüche und Diebstähle allein in Autohäusern von zwölf Millionen Euro entstanden sei. Runtergebrochen bedeute dies für den Landkreis Rottweil ein Schaden von 147.000 Euro und für den Landkreis Tuttlingen 277.000 Euro.

Dass man sich durchaus vor ungebetenen Gästen schützen kann, machte Bronner deutlich. So bleiben über ein Drittel der Einbrüche im Versuch stecken. Dies nicht zuletzt wegen sicherungstechnischer Einrichtungen. Aber auch durch umsichtiges Verhalten und aufmerksame Nachbarn werden Einbrüche verhindert. Die Erfahrung zeige, dass die wenigsten Einbrecher gut ausgerüstete Profis seien. Oft genüge ein Schraubenzieher, um sich Zugang zu einer Wohnung oder einem Gebäude zu verschaffen, so Bronner. Diese Personen lassen sich oftmals durch einfache aber wirkungsvolle technische Sicherungen von ihren Absichten abhalten. Fakt sei: "Sichtbare Sicherungstechnik wirkt auf den Täter eher abschreckend als anziehend. Denn Sicherungstechnik bedeutet eine längere ›Arbeitszeit‹. Je mehr Zeit verstreicht, desto größer wird das Entdeckungsrisiko."

Mechanische Sicherungen sollten deshalb bei Planungen an oberster Stelle stehen. Sie seien die wesentliche Voraussetzung für einen wirksamen Einbruchschutz. Auch bei Einbruchmeldeanlagen werde für Einbrecher das Risiko, entdeckt zu werden, wesentlich erhöht.

Im Rahmen der technischen Sicherheit wurden seitens des Referenten besonders die Fenster und Türen angesprochen. So erhält der Verbraucher bei Neu- und Umbauten durch den Einbau geprüfter einbruchhemmender Fenster und Türen nach DIN-Norm einen guten Einbruchschutz. Zu Nachrüstungen verwies Bronner auf zahlreiche Möglichkeiten. Weitere Sicherungsmöglichkeiten durch Fenstergitter, einbruchhemmende Rollläden und Gitterroste oder Alarmanlagen wurden ebenfalls erörtert und mit den sehr interessierten Teilnehmern eingehend besprochen. Die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen beraten neutral und kostenlos.