Die Milch von Kühen aus der Region wird ab November nicht mehr in Rottweil verarbeitet. Foto: Scheidel

Milchverwerter wieder auf gutem Weg. Abwicklung des Rottweiler Werks ganz oben auf Agenda.

Kreis Rottweil - Der Milchverwerter Omira sieht sich nach dem verlustreichen Geschäftsjahr 2012 wieder auf einem guten Weg. Das wird auch Milchbauern aus der Region freuen. Allerdings ist, wie berichtet, die Unternehmenssanierung mit der Schließung des Rottweiler Milchwerks zum 31. Oktober verbunden. Diese im August 2013 bekannt gegebene bittere Pille haben viele der mittlerweile noch knapp 100 Beschäftigten noch nicht verdaut. Indes wird von Geschäftsführer Ralph Wonnemann auch der Abschluss eines fairen Sozialplans für die Beschäftigten im Rottweiler Werk als Meilenstein bei der Restrukturierung des Unternehmens bezeichnet. Allerdings klagen derzeit sieben Beschäftigte vor dem Arbeitsgericht gegen ihre Kündigung. Dies wohl vor allem mit Blick auf die getroffenen Abfindungsmodalitäten. Die Höhe der Abfindungen soll im fünf- und sechsstelligen Bereich angesiedelt sein. Ein Spruch des Gerichts soll bei einem Kammertermin im Herbst fallen.

Nachdem 2012 ein Konzernergebnis von Minus 15,2 Mio. Euro ausgewiesen wurde, könne Omira bereits 2013 ein positives Ergebnis von 4,7 Mio. Euro ausweisen, wurde am Mittwoch bei der Gesellschafterversammlung der Omira Oberland-Milchverwertung GmbH bekanntgegeben. Die Milchanlieferung der Omira Gruppe habe sich 2013 um 7,3 Prozent auf 1 021 112 Tonnen verringert. Diese Reduzierung sei die Antwort der Milcherzeuger auf die Entwicklungen in den vorausgegangenen Jahren gewesen. Wie berichtet, kündigten auch Erzeuger aus der Raumschaft ihre Lieferverträge Im Laufe des Jahres 2013 sei es aber gelungen, die Milchmenge auf dem zum Jahresbeginn 2013 ungekündigten Niveau zu stabilisieren. Durch den Abschluss von neuen langfristigen Milchlieferverträgen bei gleichzeitiger Zahlung eines Zukunftsbonusses zum Jahreswechsel 2013/2014 habe sich die Omira die benötigte Milchmenge frühzeitig sichern und sich eine gute Planungsgrundlage für die nächsten Jahre schaffen können. Der Rückgang der Gesamtproduktion sei durch eine verbesserte Verwertung ausgeglichen worden. Laut Wonnemann ist das in Rottweil produzierte Sortiment mit Konsummilch für Supermärkte sowie Sahne am schwierigsten zu vermarkten. Wegen des harten Wettbewerbs seien in diesem Marksegment oft Dumpingpreise angesagt. Mit Rottweil wird laut Omira das vermeintlich schwächste der mit Ravensburg und Neuburg (Bayern) insgesamt drei Werke aufgegeben.

Die Omira sehe sich mit den strategischen und konzeptionellen Veränderungen nun gut gerüstet für das von 2014 bis 2016 geplante Investitionsprogramm in Höhe von 30 Mio. Euro, das weitgehend aus eigenem Cashflow bezahlt werden könne. Im Vordergrund dieser Maßnahmen stünden Effizienz- und Qualitätssteigerungen in den Werken Ravensburg und Neuburg/Donau, heißt es in einer auch vom Aufsichtsratsvorsitzenden Erich Härle unterzeichneten Mitteilung des Unternehmens.