Die Feuerwehr hat zu tun, um die Straße zwischen Renfrizhausen und Heiligenzimmern für den Verkehr freizugeben. Foto: Heidepriem

Sturmtief Burglind hält Einsatzkräfte gehörig auf Trab. Vorbereitet auf Hochwassereinsätze.

Kreis Rottweil - Umgeknickte Bäume zuhauf gab es auf den Straßen im Kreis. Der Verkehr stockte mehrfach, Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.

Die Feuerwehr war auf Sturm und Regen vorbereitet. Am Mittwochmorgen unterstützten der Rottweiler Stadtbrandmeister Frank Müller sowie vier weitere ehrenamtliche Kameraden die beiden hauptamtlich beschäftigten Disponenten auf der Leitstelle in Rottweil. "Seit 9.30 Uhr sind wir zur Verstärkung eingesetzt, so dass gewährleistet ist, dass jeder Notruf entgegengenommen werden kann", schildert Müller auf Nachfrage unserer Zeitung. Gegen 11.30 Uhr konnten die ehrenamtlichen Helfer wieder abrücken. Zu diesem Zeitpunkt berichtete Müller von 20 bis 30 Einsätzen im gesamten Kreis. Bis zum Abend waren es dann 80.

Grund dafür waren Dachziegel, die durch Windböen abgedeckt wurden, Gegenstände wie Mülleimer, Baustellenabsperrungen oder gar ein Gartentrampolin in Oberndorf, die auf Straßen gedrückt wurden, sowie Bäume, die Straßen versperrten oder auf Häuser und Stromleitungen fielen. Teils wurden auch abgestellte Autos durch herumwirbelnde Gegenstände, heruntergefallene Ziegel oder durch Äste von umgestürzten Bäumen beschädigt.

Bei einigen Verkehrsunfällen im Zusammenhang mit umgestürzten und auf den Straßen liegenden Bäumen kam es zu kleineren Blechschäden. In der Kaiserstraße in Rottweil wurde eine Fußgängerin von einem Auto gestreift. Ein Passat-Fahrer war von einem herunterstürzenden Ast abgelenkt worden und übersah so die Fußgängerin, die gerade im Begriff war, die Straße zu überqueren. Glücklicherweise war der Autofahrer aufgrund des stürmischen Wetters nur langsam unterwegs, so dass die Fußgängerin nur leicht verletzt wurde.

An vielen Orten waren Feuerwehr, Straßenmeisterei und Waldeigentümer im Einsatz, um die Straßen wieder frei zu bekommen – beispielsweise zwischen Hardt und St. Georgen, Hardt und Tennenbronn, Bösingen und Epfendorf, Gößlingen und Irslingen, Irslingen und Talhausen, in der Böhringer Ortsdurchfahrt, als der Weihnachtsbaum den Belastungen des Sturms nicht mehr standhielt (er wurde zersägt), bei der Volksbank in Dietingen, zwischen Stetten und Lackendorf, Fluorn und Rötenberg, Sulgen und Seedorf, Aichhalden und Rötenberg, Seedorf und Heiligenbronn sowie zwischen Hardt und Schramberg.

Besonders brenzlig war die Lage zwischen Langenschiltach und Reichenbach auf der Gemarkung Tennenbronn. Dort gab es gegen 9.30 Uhr einen Unfall im Wald. Die Unfallaufnahme durch die Polizei gestaltete sich durch den Sturm aber außerordentlich schwierig, so dass die Straßenmeisterei hinzu gezogen und die Straße bis gegen 16 Uhr gesperrt wurde, berichtet Sigmund Villing, Leiter der Straßenmeisterei Schramberg.

Wo viele Sandsäcke lagern

Bäume blockierten zwischen Hopfau und Sulz sowie Sulz und Glatt die Straße. Einen Baum beseitigten Feuerwehrleute auf der Straße von Renfrizhausen auf den Kirchberg. In der Sulzer Hartensteinstraße hat der Sturm einen Carport verrückt.

Aber auch auf mögliche Hochwassereinsätze wegen des andauernden Regens ist die Feuerwehr vorbereitet. Die Spitzen seien von Donnerstag auf Freitag vorhergesagt. Dennoch habe die Feuerwehr auch jetzt schon einen Blick darauf, versichert Müller. Im Hintergrund werde bereits in Erfahrung gebracht, wo überall Sandsäcke zur Verfügung stehen. "In Sulz sind größere Mengen gefüllter Sandsäcke vorhanden", schildert Frank Müller. Die einzelnen Wehren können diese bei Bedarf anfordern.

Über die Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg können Veränderungen im Auge behalten werden. Außerdem wird die Leitstelle alarmiert, wenn gewisse Meldewerte erreicht werden. Die Feuerwehr rückt dann zur Kontrolle aus und kann durch die getroffenen Vorbereitungen eingreifen. Neben dem Neckar liege das Augenmerk auf Glatt, Schlichem und Schiltach.