Mit dem Alter der Mutter steigen auch die Risiken. Symbolbild. Foto: dpa

Krankenkasse: Quote weit unter Landesdurchschnitt. 20,7 Prozent der Mütter zählen zu Spätgebärenden.

Kreis Rottweil - In Baden-Württemberg hat fast jedes vierte Baby eine Mutter, die bereits 35 oder älter ist. Lag der Anteil so genannter später Mütter 2000 noch bei 17 Prozent, ist er 2014 auf 24,1 Prozent angewachsen. Das berichtet die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) und bezieht sich dabei auf aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamts.

Im Kreis Rottweil gehörten im vergangenen Jahr 20,7 Prozent der Mütter zu den Spätgebärenden. Damit ist die Quote gegenüber 2013 um 2,7 Prozent gesunken und liege nun deutlich unter dem baden-württembergischen Durchschnitt. Die Schwankungsbreite innerhalb der Stadt- und Landkreise sei sehr hoch: Während in Stuttgart sogar fast jede dritte Mutter (30,9 Prozent) das 35. Lebensjahr überschritten hatte, waren es in Pforzheim nur 17,2 Prozent.

Obwohl Spätgebärende häufiger per Kaiserschnitt entbunden würden, sei die Gesamtrate für eine »Sectio caesarea« in Baden-Württemberg rückläufig und lag 2014 bei 32,3 Prozent. »Erfreulich ist, dass die Kaiserschnittrate nach einem Höchststand von 33,6 Prozent 2012 kontinuierlich zurückgegangen ist. Wir hoffen, dass diese Entwicklung anhält«, erklärt Andreas Vogt, Leiter der TK-Landesvertretung in Stuttgart.

Die TK engagiert sich gemeinsam mit dem Sozialministerium Baden-Württemberg und weiteren Akteuren in einer Kampagne zur Stärkung der natürlichen Geburt. »Durch die moderne Vorsorge ist die Chance ein gesundes Kind auf die Welt zu bringen auch für ältere Frauen sehr gut«, so Vogt. Es sei nicht mehr zeitgemäß, Frauen ab 35 Jahren kategorisch als Risikoschwangere zu behandeln. Mit dem Alter der Mutter steige zwar das Risiko einen Schwangerschaftsdiabetes, eine Schwangerschaftsvergiftung (Gestose) oder eine Gebärmuttergeschwulst (Myom) zu entwickeln. Weil reifere werdende Mütter die Vorsorge-Untersuchungen besonders gewissenhaft wahrnähmen, würden diese Komplikationen zumeist aber schnell erkannt und therapiert.