Rutschiger Wochenbeginn: Gestern war vorsichtige Fahrweise gefragt. Und die Autofahrer bewegten sich den Wetterverhältnissen angepasst zur Arbeitsstelle. Dennoch gab es gerade während des Feierabendverkehrs einige leichtere Unfällen. Foto: Berg

Glatte Straßen sorgen für mehrere Unfälle im Kreisgebiet. Räumdienst den ganzen Tag im Einsatz.

Kreis Rottweil - Glatte Straßen und stetig fallender Schnee verwandelten die Straßen am Montag in eine tückische Falle. Während die meisten Autofahrer die Situation zunächst unter Kontrolle hatten, blieben einige Lastwagen im Kreis liegen. Am frühen Montagabend indes wurde es gefährlicher.

Den ganzen Tag über fiel gestern Schnee. Zunächst kam es jedoch zu wenigen leichten Unfällen, wie die Polizei im Landkreis Rottweil vermeldete. So prallte eine 21-jährige Autofahrerin gestern Morgen um 7 Uhr gegen ein Wegweiserschild, als sie aufgrund von Schneeglätte auf der Kreisstraße 5542 aus Richtung Deißlingen kommend bei einem Kreisverkehr nach rechts von der Fahrbahn abkam. Die Fahrerin blieb unverletzt, der Sachschaden beläuft sich auf 2000 Euro.

Zwischen Oberndorf und Boll blieben drei Lastwagen liegen. Ein weiterer Laster blieb im Bereich Hardt stecken. Diese behinderten kurzfristig den Verkehr. Nachdem der schnell eingetroffene Winterdienst die betroffene Straße zwischen Oberndorf und Boll sowie im Bereich Hardt geräumt und abgestreut hatte, konnten die Fahrer mit ihren Lastwagen ihre Fahrt selbstständig fortsetzen.

Autofahrer sehr vorsichtig unterwegs

"Die Autofahrer waren sehr vorsichtig unterwegs und fuhren langsam genug, um nicht ins Rutschen zu kommen", berichtet Thomas Sebold von der Polizeipressestelle Tuttlingen. "Deshalb passierten glücklicherweise keine schweren Unfälle."

Während des Feierabendverkehrs wurde die Situation auf den Straßen wieder schwieriger. Zwischen 16 Uhr und 17.45 Uhr ereigneten sich in den Landkreisen Rottweil, Tuttlingen und im Schwarzwald-Baar-Kreis 37 Verkehrsunfälle, die unter anderem auf glatte Fahrbahnen zurückzuführen waren, meldete die Polizei. Meist blieb es bei Sachschaden. Nur bei drei Verkehrsunfällen wurden Fahrzeuginsassen leicht verletzt. Zusätzlich kam es zu mehreren Verkehrsbehinderungen durch querstehende Fahrzeuge oder Lastwagen.

Ein weiterer Unfall war nicht auf die Schneeglätte zurückzuführen. Hierbei fuhr gestern gegen 9.50 Uhr ein 27-jähriger LKW-Fahrer von Rottweil in Richtung Bühlingen. Kurz vor der Bundesstraße 14 kam er mit seinem LKW ins Schlingern. Dem Fahrer gelang es nicht, sein Fahrzeug unter Kontrolle zu bringen. Der LKW drehte sich einmal um die eigene Achse und prallte auf der gegenüberliegenden Straßenseite gegen einen Baum. Dieser wurde nur minimal beschädigt, am LKW entstand allerdings ein Schaden in Höhe von 8000 Euro. Er war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Der Fahrer blieb unverletzt.

Gerold Günzer, der Leiter des Straßenbauamts im Landratsamt Rottweil, weiß, wie ein Tag mit viel Schneefall und Glätte beim Räumdienst aussieht. "Geräumt wird werktags von 3 bis 21.30 Uhr und an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 4 bis 21 Uhr", so Günzer. "Gelegentlich werden die Endzeiten aber auch überschritten."

Die Priorität liege auf Straßen mit großer Verbindungsfunktion wie Bundesstraßen, dann folgen die Landes- und Kreisstraßen. Gemeindestraßen werden von der jeweiligen Kommune geräumt. Im Einsatz waren gestern neun Fahrzeuge des Straßenmeistereibezirks Schramberg, davon waren sechs Fahrzeuge von Fremdunternehmern. Im Straßenmeistereibezirk Rottweil waren es elf Fahrzeuge, sieben davon von Fremdunternehmern.

"Seit einigen Jahren verwenden wir zum Streuen kein reines Salz mehr, sondern eine Natriumchloridlösung", erklärt Günzer. Diese sei sowohl wirtschaftlicher, als auch umweltfreundlicher, da die absolut eingesetzte Salzmenge geringer sei und die Lösung besser auf der Straße liegen bleibe. "Bis minus sieben Grad wirkt das Natriumchlorid", erklärt der Leiter des Straßenbauamts.