Die Versorgungssituation bei den Kindern bis zu drei Jahren sieht recht rosig aus.(Symbolfoto) Foto: © Robert Kneschke – stock.adobe.com

Betreuungsangebote im Landkreis Rottweil mehr als ausreichend. Weitere Plätze bereits in Planung.

Kreis Rottweil - Der Kreis ist beim Thema Betreuungsangebote für Kinder gut aufgestellt. Bei einer Versorgungsquote von 51,73 Prozent bei den Ein- bis Dreijährigen bleibt mit Blick auf die politische Zielvorgabe von 41,33 Prozent noch jede Menge Luft. Trotzdem werden bereits neue Plätze geplant.

Wünsche bisher erfüllt

Am Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder zeichnen sich auch Veränderungen in der Arbeitswelt ab, erklärte Sozialdezernent Bernd Hamann in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses. So greifen immer mehr Eltern auf das Angebot eines Krippen- oder Tagesbetreuungsplatzes für ihre Kinder zurück. Um einen entsprechenden Platz bereitzustellen, hat man laut Rechtsprechung bis zu sechs Monate Zeit. Bislang habe man es immer geschafft, die Wünsche zu erfüllen, so Hamann.

Bereits im November 2018 hatte man festgestellt, dass die politische Zielvorgabe mit einer Versorgungsquote von 41,33 Prozent für Kinder im Alter von einem bis drei Jahren und 33 Prozent für Kinder von null bis drei Jahren vom Kreis Rottweil erfüllt wird. Damals beschloss man, verstärkt Betreuungsangebote für Kinder bis zu zwei Jahren zu schaffen. Grundsätzlich könnten Eltern ab dem vollendeten ersten Lebensjahr ihres Kindes eine Betreuung einfordern, so Hamann.

1350 Betreuungsplätze stehen zur Verfügung

Zum Stichtag 1. März lebten im Kreis Rottweil 1306 Kinder unter einem Jahr und 2576 zwischen einem und drei Jahren. 1350 Betreuungsplätze standen den Kindern zur Verfügung: 786 in Kinderkrippen (58 Prozent), 383 in altersgemischten Kindergartengruppen (28 Prozent), 165 bei Tagespflegepersonen (zwölf Prozent) und 16 in anderen Angebotsformen.

Die Städte und Gemeinden hatten dem Kreis Auskunft über bereits vorhandene Angebote, aber auch eine Prognose gegeben. Dieser Aufstellung zufolge sind bereits 87 weitere Betreuungsplätze in Planung. Bei den Kindern zwischen einem und drei Jahren wird somit eine Versorgungsquote von 51,73 Prozent erreicht, bei den unter Dreijährigen eine Quote von 38 Prozent.

Steigender Bedarf erwartet

Auch die Kindertagsbetreuung für Flüchtlingskinder sei zu berücksichtigen, regte Hamann an, obgleich dieser Faktor in die aktuellen Zahlen bereits eingerechnet sei. Dort erwarte man steigenden Bedarf in den kommenden Jahren.

Zudem soll der Stichtag für die Einschulung ab dem Schuljahr 2020/2021 sukzessive auf den 1. Juli vorverlegt werden. Somit müsse man mit mehr Platzbedarf im Bereich der Drei- bis Sechsjährigen, also der Kindergartenkinder, rechnen, aber auch mit einem generellen Anstieg des Bedarfs für Betreuungsangebote. Auffällig sei, dass Plätze nicht unbedingt immer am Wohnort benötigt würden, sondern häufig dort, wo sich der Arbeitsplatz der Eltern befindet.

Zu beachten sei, dass die vorhandenen 383 Plätze in altersgemischten Kindergartengruppen in der Regel erst Kindern ab zwei Jahren zur Verfügung stünden. Die Schaffung neuer Plätze für die Betreuung in Kooperation mit dem Jugend- und Versorgungsamt und dem Tagesmütter- und Elternverein des Landkreises soll weiter vorangetrieben werden.