Tafelläden sind immer mehr gefragt. Foto: Müssigmann

Nachfrage steigt: Landkreis gibt Zuschüsse. Nicht alle Nachfragen nach Zuwendungen sind unstrittig

Kreis Rottweil - Das Thema Aufnahme und Integration von Flüchtlingen fordert in vielerlei Hinsicht das Engagement der öffentlichen Hand. Eingliederungshilfe, Job-Center Etat und die Kosten für die Bewirtschaftung von Kreisgebäuden steigen im Zuge der nicht zuletzt unter humanitären Gesichtspunkten großen Aufgabe.

Während hier der finanzielle Aufwand genau zu Buche schlägt und sich Land und Kreise bei der Verrechnung einig werden müssen, steht bei den im Ehrenamt Engagierten eine monetäre Abrechnung weit weniger im Vordergrund. Dennoch: Angesichts der steigenden Inanspruchnahme soll es für Kleiderläden und -lager jetzt zur Finanzierung der Grundkosten je Einrichtung einen Obolus des Landkreises von 500 Euro geben. Mit Ausgaben von 10 000 Euro wird deshalb 2016 gerechnet. Für die vier Tafelläden in Oberndorf, Schramberg und Sulz soll wegen der erhöhten Anforderungen die Zuwendung des Landkreises von 10 000 auf 20 000 Euro aufgestockt werden.

Schwieriger tun sich Kreisräte mit einem Ja zum Zuschussbegehren der Israelitischen Gemeinde für einen Integrationssprachkurs und eine Sonntagsschule in Rottweil. Die vornehmlich älteren Gemeindemitglieder stammen häufig aus Gebieten der ehemaligen Sowjetrepublik. CDU-Kreisrat Klaus-Dieter Thiel sieht bei einer Gewährung mit Blick auf andere Kulturvereine den Gleichheitsgrundsatz verletzt. Außerdem böten andere wie die VHS Sprachkurse in großer Vielfalt an.

Keine Frage ist im Sozial- Kultur- und Schulausschuss die Empfehlung an den Kreistag, den Zuschuss für die Tagesstätte für psychisch kranke und behinderte Menschen des Vinzenz-von-Paul-Hospitals ab dem Jahr 2016 auf 88 500 Euro zu erhöhen und dabei für die Folgejahre auch eine dynamische Anpassung in Aussicht zu stellen. Laut Volker Weber vom Kreissozialamt sind die 22 Plätze immer voll belegt. Jährlich kamen bis zu 70 Personen in den Genuss des wichtigen Angebots für "nicht werkstattfähige Menschen". Auch finanziell rechne sich der Einsatz. Ohne die Einrichtung müsste laut Weber ohne weiteres mit zusätzlichen Kosten für den Landkreis von 250 000 Euro gerechnet werden, wie er vor Ausschussmitgliedern betonte.