Notfälle mit Jugendlichen wegen Alkoholexzessen sind im Kreis Rottweil deutlich zurückgegangen. Foto: Gabbert

Mehr Distanz zum Alkohol: AOK meldet deutlichen Rückgang bei Vergiftungsfällen im Landkreis.

Kreis Rottweil - In den Sommermonaten gibt es viele Gelegenheiten für ein gemütliches Beisammensein in geselliger Runde. Dass dabei das sogenannte Komatrinken nicht mehr so häufig ist wie früher, zeigt eine Auswertung der AOK.

Seit drei Jahren bewegt sich die Anzahl der Krankenhauseinlieferungen von Personen aus dem Landkreis Rottweil mit Vollrausch auf einem mittleren Niveau. Im vergangenen Jahr waren es 107 Personen mit Alkoholvergiftung, darunter 35 Frauen. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang um sechs Personen, allerdings noch ein gutes Stück entfernt vom Jahr mit den wenigsten Krankenhauseinlieferungen, nämlich 87 Personen 2012. Gleichzeitig verfestigt sich laut einer aktuellen Auswertung der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg auf Grundlage ihrer Versichertendiagnosen die Tendenz, dass die Höchststände früherer Jahre überwunden sind. 2009 mussten noch 135 Personen aus dem Landkreis nach zu viel Alkohol in einer Klinik behandelt werden.

Besonders erfreulich ist laut der Gesundheitskasse, dass noch nie so wenige Jugendliche wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus mussten wie im vergangenen Jahr, nämlich sechs Jungen und zwei Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren. Der Höchststand bei männlichen Jugendlichen war 2010 mit 20 Personen, bei weiblichen 2013 mit 12 Personen.

"Dass die Zahlen vor allem bei Jugendlichen nicht mehr so hoch sind wie in früheren Jahren, zeigt, dass die Präventionsmaßnahmen der Suchtberatung im Landkreis greifen", meint Klaus Herrmann, Geschäftsführer der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Trotz der positiven Signale möchte Herrmann aber keine Entwarnung geben. Gerade bei Jugendlichen bleibe die Prävention wichtig, schließlich entscheide sich in jungen Jahren, welche Haltung man gegenüber Alkohol einnehme. Deshalb fördere man auch gerne suchtvorbeugende Projekte der kommunalen Suchtberatung in der Region, betont Herrmann.