Am späten Montagabend ist die Feuerwehr Rottweil im Einsatz, weil die Pegelstände von Neckar und Co. vielerorts teils dramatisch ansteigen. Foto: Siegmeier

"So knapp war es schon lange nicht mehr": Pegelstand des Neckars zeitweilig bei 3,14 Metern.

Kreis Rottweil - Die anhaltenden Regenfälle am Montag sowie der relativ schnell abschmelzende Schnee haben die Pegel von Neckar, Starzel, Prim und Eschach in der Nacht auf Dienstag teils dramatisch ansteigen lassen. "So knapp war es schon lange nicht mehr", sagt der Rottweiler Stadtbrandmeister Frank Müller mit Blick auf den Neckarpegel.

Gegen 23.30 Uhr hätte der Pegel am Montagabend mit 3,14 Metern seinen Höchststand erreicht. Die Feuerwehr war mit drei Fahrzeugen und drei Einsatzkräften auf Kontrollfahrt und erkundete die Lage. "Wenn das Wasser weiter gestiegen wäre, hätten wir für die Dreher‘sche Mühle In der Au Sandsäcke gebraucht", informiert Müller am Dienstagmorgen auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Bei den Kontrollanrufen bezüglich des Pegelstands sei dieser aber drei Mal in Folge gleichbleibend angesagt worden, beim vierten Anruf bereits wieder auf 3,11 Meter gesunken – Tendenz fallend, berichtet Müller. So konnte dem besorgten Anwohner Entwarnung gegeben werden. Eine Tauchpumpe sei in einem anderen Haus In der Au zum Einsatz gekommen. Dort habe das Grundwasser in den Keller gedrückt.

In der Altstadt war der Sportplatz des ESV komplett überflutet, teilt Müller mit. Auch die Unterführung sei ab 21.30 Uhr aufgrund des Wasserstands nicht mehr benutzbar gewesen. "Es gab einiges an Treibgut, aber es hat sich nirgends gestaut", so Müller zur Situation in der Altstadt.

In Neufra sei die Starzel zwar auch "randvoll" gewesen, doch Gefahr habe nicht bestanden. "Es war alles unter Kontrolle", so Müller. Auch die Prim in Göllsdorf habe sehr viel Wasser geführt. "Zehn Zentimeter mehr und wir hätten Probleme bekommen". Zum Glück habe der Regen gegen 23 Uhr nachgelassen, sodass die Pegel zeitnah wieder sanken. Kritisch sei es stets auch am Bühlinger Fischersteig, den die Feuerwehr aber ebenfalls im Blick hatte.

"Zum Glück hat es zum richtigen Zeitpunkt aufgehört", äußert sich Müller erleichtert. Denn ein Anstieg von einem halben Meter innerhalb von drei Stunden sei nicht ohne. "Das Wasser fließt jetzt wieder ab", resümiert der Rottweiler Stadtbrandmeister erleichtert und lobt die im Einsatz befindliche Technik: "Der Automatikpegel funktioniert wirklich klasse."

Auch die Eschach war am Montag über die Ufer getreten. Am Dienstag meldete Zimmerns Gesamtkommandant Volker Schwab ebenfalls Entwarnung. "Die Eschach ist wieder im Bett, besondere Vorkommnisse gab es nicht", so Schwab.

Im Laufe des Dienstags entspannte sich die Situation überall. Man darf nun hoffen, dass es in den nächsten Tagen keine Niederschläge mehr gibt. Momentan sieht der Wetterbericht positiv aus.