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Rasche Hilfe bei Influenza-Verdacht in Rottweiler Helios Klinik. Anzahl der Fälle bislang normal.

Kreis Rottweil - "Mundschutz – bitte bedienen Sie sich". Mit dieser Aufforderung begrüßt die Helios Klinik Rottweil momentan Patienten und Besucher. Der Grund: die Grippewelle.

Ein neuer Schnelltest soll jetzt innerhalb einer Viertelstunde Gewissheit verschaffen, ob ein Patient die hochansteckende Influenza hat oder eben "nur“" einen grippalen Infekt. Influenzaviren sind gefährlich.

Insgesamt 23 Influenza-Patienten verzeichnet die Klinik seit dem 1. Januar, momentan liegt ein Patient mit Influenza stationär. "Die Anzahl der Influenzafälle ist, gemessen an der Jahreszeit, eher normal. Allerdings gab es einige Patienten, bei denen uns die Schwere der Infektion tatsächlich überrascht hat", sagt Martin Maunz, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I in der Helios Klinik Rottweil.

Wer bisher als stationärer Patient mit Influenza-Anzeichen in die Helios Klinik Rottweil kam, wurde zunächst isoliert, um sicherzustellen, dass er niemanden ansteckt. "Diese vorbeugenden Isolationsmaßnahmen sind extrem wichtig, um die Ausbreitung der Influenza zu verhindern", sagt Susanne Bosch, Hygienefachkraft in der Klinik.

Besucher, Ärzte und Pflege müssen vor dem Betreten von Isolierzimmern besondere Maßnahmen ergreifen, die über die Händedesinfektion hinausgehen: bereitgelegte Schutzkleidung anziehen und Mund-Nasen-Schutz – bei Influenza eine FFP-Maske – anlegen. Klarheit hatten Patienten mit Influenza-Verdacht bisher nach rund 48 Stunden – dann lagen die entsprechenden Ergebnisse des externen Labors vor.

Bei Influenza-Alarm kommt man an einer FFP-Maske nicht vorbei

Der neue Schnelltest soll hingegen ganz zeitnah im krankenhauseigenen Labor eine verlässliche Diagnose ermöglichen. Der Test identifiziert Influenza-Viren Typ A und Typ B anhand eines schlichten Rachen-Nasenabstrichs. Das Verfahren basiert auf einer neuen Technologie, der sogenannten "isothermen Nukleinsäureamplifikation", wird in der Klinik erklärt. Dabei wird die Influenza-DNA mithilfe molekularbiologischer Techniken und Enzyme bei konstanter Temperatur vervielfältigt, um sie nachzuweisen zu können.

"Dieser neue Test bringt uns nicht nur ein schnelleres Ergebnis für die stationären Patienten. Es erleichtert auch das Bettenmanagement", sagt Martina Hattler, Pflegedirektorin in der Helios Klinik Rottweil. "Bisher mussten wir jeden Patienten bei Verdacht auf Influenza zunächst isolieren, bis das Ergebnis vorlag. Jetzt haben wir schnell eine Diagnose und damit eine klare Handlungsanweisung, wie wir den Patienten unterbringen müssen."