Aufdecken, wer Löhne und Sozialabgaben prellt – das ist die Aufgabe der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) beim Zoll. Foto: IG Bau Südbaden

Zoll Singen prüft laut IG Bau lediglich 17 Reinigungsfirmen. Dumpinglohn als Problem.  

Kreis Rottweil - Der Zoll soll einen strengeren Blick darauf werfen, ob im Kreis Rottweil "sauber geputzt" wird, fordert die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG Bau Südbaden.

Lediglich 17 Kontrollen bei Gebäudereiniger-Firmen habe es im vergangenen Jahr im gesamten Bezirk des Hauptzollamts Singen gegeben. Insgesamt habe die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Zolls in der Region allerdings 823 Kontrollen durchgeführt, so die Gewerkschaft.

Bei den Zoll-Zahlen beruft sich die Gewerkschaft nach eigenen Angaben auf eine Anfrage des SPD-Bundestagsabgeordneten Manfred Zöllmer an das Bundesfinanzministerium.

Die Kontrollquote in der Reinigungsbranche bereitet der IG Bau Südbaden nach eigenen Angaben Sorge: »Gerade in der Gebäudereinigung haben wir es oft mit Lohn-Dumping und extremer Ausbeutung bei den Arbeitszeiten zu tun«, sagt Bezirkschef Meinrad Schmidt. Bei so wenigen Kontrollen hätten es die schwarzen Schafe unter den Arbeitgebern leicht, unterzutauchen.

Schmidt hat es insbesondere auf die Kontrollen des speziellen Mindestlohns für das Gebäudereiniger-Handwerk abgesehen: »Keine Reinigungskraft, die Büros sauber macht, darf unter 9,55 Euro pro Stunde verdienen. Und kein Fensterputzer darf mit einem Stundenlohn von unter 12,65 Euro nach Hause gehen«, so Schmidt.

Die IG BAU Südbaden fordert deshalb mehr Kontrolleure für den Zoll.