Die Zecken-Zeit beginnt. Wer sich draußen aufhält, sollte sich impfen lassen, und rechtzeitig mit seinem Arzt sprechen. Foto: AOK

Landkreis ein Risikogebiet. AOK warnt: Im Durchschnitt ist nur jeder Fünfte gegen FSME geschützt.

Kreis Rottweil - Die Landkreise Rottweil, Schwarzwald-Baar und Tuttlingen sind ein Risikogebiet für FSME, einer von Zecken übertragenen Viruserkrankung. Diese kann im schlimmsten Fall zu einer Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute führen.

Dennoch ist in der Region nur etwa jeder Fünfte gegen die Krankheit geimpft. Die AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg rät besonders Menschen, die sich viel im Freien aufhalten, ihren Hausarzt aufzusuchen und sich beraten zu lassen. In FSME-Risikogebieten legt die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts eine Impfung nahe.

Dieser Empfehlung folgt in der Region allerdings bisher aber nur eine Minderheit. Die AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg hat die Zahl der Impfungen jetzt ausgewertet: Der Landkreis Rottweil weist mit 19,2 Prozent die geringste Impfquote auf. Nur minimal besser sieht es im Schwarzwald-Baar-Kreis mit 19,7 Prozent aus. Der Landkreis Tuttlingen führt die Statistik mit 24,6 Prozent klar an. Hier ist also jeder Vierte geschützt.

Berücksichtigt sind in dieser Erhebung, die die Jahre 2008 bis 2013 erfasst, die 228 000 AOK-Versicherten der Bezirksdirektion Schwarzwald-Baar-Heuberg, was knapp der Hälfte der Einwohner entspricht. Im Schnitt der vergangenen sechs Jahre treten im Gebiet der Bezirksdirektion jährlich 3,5 Fälle unter deren Versicherten auf. 2013 erkrankten drei Personen im Landkreis Rottweil und je eine Person in den Landkreisen Tuttlingen und Schwarzwald-Baar. Im Jahr davor gab es insgesamt zwei Fälle und noch ein Jahr früher sechs Fälle unter den AOK-Versicherten.

Was nicht nach viel klingt, macht die Region zum Risikogebiet: Ein Landkreis wird vom Robert-Koch-Institut zum FSME-Risikogebiet erklärt, wenn im Landkreis selbst oder im Landkreis plus den angrenzenden Landkreisen mindestens ein Fall jährlich pro 100 000 Einwohnern auftreten. Baden-Württemberg-weit verzeichnete die AOK im vergangenen Jahr 61 FSME-Erkrankungen.

Zwei Drittel aller FSME-Erkrankungen treten in den Monaten Juni, Juli und August auf. Eine Impfung lohnt sich also auch jetzt noch. Für den vollen Impfschutz sind drei Impfungen nötig. Bereits nach der zweiten, die nach etwa fünf Wochen erfolgt, ist man gegen FSME geschützt, nach der dritten Spritze sogar für mindestens drei Jahre, heißt es in einer Mitteilung.

Eine Impfung macht die Vermeidung von Zeckenbissen allerdings nicht überflüssig, denn sie verhindert keine Borreliose – die häufigste durch Zecken übertragbare Krankheit. "Nach Arbeiten im Garten oder Aufenthalten in der Natur sollte man sich auf Zeckenbisse absuchen. Auch ältere Personen sollten das Risiko nicht unterschätzen, insbesondere wenn Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinzukommen", erläutert Uwe Schreiber, stellvertretender Geschäftsführer der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg.