Das Coronavirus grassiert besonders in Sulz. Aufgrund der aktuellen Lage scheinen dort weitere Beschränkungen möglich. Foto: Steinmetz

Zahl der Infektionen in Raumschaft steigt dramatisch. Vor allem Firmen und Pflegeheime betroffen.

Kreis Rottweil - Die Zahl der Infektionen durch das Coronavirus im Raum Sulz steigt dramatisch. Das Landratsamt hat laut einer Pressemitteilung vom Montagabend darauf reagiert.

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Dort heißt es, dass in den vergangenen Wochen die Fallzahlen für Covid-19 deutlich gestiegen sind. Insbesondere hätten sich Meldungen in der Raumschaft Sulz vermehrt. Es habe in den vergangenen 14 Tagen dort ein Plus von 103 Fällen gegeben, in Rottweil im gleichen Zeitraum nur 47.

So seien dem Landratsamt insbesondere seit der ersten Aprilwoche zahlreiche Positiv-Meldungen zugegangen, die von Ärzten aus dem Raum Sulz getestet wurden. Im Zuge der Ermittlungen habe sich ein Eintrag des Virus in einem größeren Betrieb gezeigt. Hier seien, laut Mitteilung, umgehend Maßnahmen angeordnet worden wie Ein- und nach Schichtende Auslasskontrollen, um betroffene Mitarbeiter herauszufiltern, so dass diese dann in die Isolation geschickt werden konnten. Zusätzlich seien gegenüber der Firma in Absprache mit dem betriebsärztlichen Dienst die Einhaltung von Hygiene- und Schutzmaßnahmen angeordnet worden. Zusätzlich hätten sich in einzelnen weiteren Firmen Einträge des Virus ergeben. Teilweise seien die Firmen bereits geschlossen.

Pflegeheim unter "Quarantäne"

Im weiteren Verlauf zeigten sich auch Einträge des Virus in Sulzer Pflegeheimen. Besonders betroffen war ein bestimmtes Pflegeheim. Hier seien am Samstag sowohl Bewohner als auch das Personal komplett getestet worden. Vorsorglich sei das komplette Pflegeheim unter "Quarantäne" gesetzt. Diese Maßnahmen hätten sich als begründet erwiesen, nachdem am Ostermontag die Ergebnisse vorgelegen hätten und diese bei zahlreichen Bewohnern und auch beim Personal positiv ausgefallen seien.

Zusätzliche Recherchen hätten ferner in einem weiteren Heim in Sulz drei positive Befunde ergeben, so dass auch hier in einem Teilbereich alle Bewohner und das Personal getestet worden seien. Hier hätten sich keine weiteren positiven Covid-Fälle ergeben.

Infektionsketten können nicht mehr unterbrochen werden

Im Zuge der Ermittlungen seien zahlreiche Verbindungen von Personen sowohl über ein familiäres als auch berufliches Umfeld festgestellt worden.

Durch die erhöhte Rate von covid-positiven Personen in der Raumschaft Sulz sei zu erwarten, dass überall dort, wo Menschen zusammen seien oder sein müssten, hier die Infektionsketten weiter nicht mehr sicher unterbrochen werden können.

Bei weiter steigenden, örtlich begrenzten Infektionen, wird gemeinsam mit der Stadt Sulz zu prüfen sein, so das Landratsamt, ob in betroffenen Bezirken weitergehende Ausgangsbeschränkungen bis hin zu einer Ausgangssperre getroffen werden müssen.

Wegen einer hohen Anzahl an Infizierten war Ende März in Riedböhringen bei Blumberg eine Ausgangssperre verhängt worden.