Waschen, trocknen, bügeln: Jetzt ist Masken (oder Schal)-Pflege angesagt. Foto: pixabay

Gesundheitsamt verfolgt Ansteckungswege. Diskussion um Maskenpflicht. Ansturm auf Fieberambulanz nimmt ab.

Kreis Rottweil - Die ab Montag geltende Maskenpflicht sorgt auch im Kreis für Diskussionen. Während die einen die Bedeckung von Mund und Nase als sinnvoll befürworten, wettern die anderen, dass dies sinnlos sei. Doch wo und wie stecken die Menschen sich eigentlich vorwiegend an?

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Wir haben diese Frage dem Landratsamt gestellt. Kann das Gesundheitsamt die Infektionsketten noch – oder zumindest teilweise – nachvollziehen?

Wichtigster Übertragungsweg ist Tröpfcheninfektion

Auf Nachfrage teilt das Landratsamt mit, dass bei jedem mit dem Coronavirus Infizierten versucht werde, anhand der Kontaktkette den Ansteckungsgrund zu finden. "Bei der Vielzahl der Infektionen ist aber nicht immer sicher erkennbar, wer sich wann, wo und bei wem angesteckt hat", heißt es. Grundsätzlich sei der wichtigste Übertragungsweg die Tröpfcheninfektion beim Husten, Niesen oder Sprechen. Allerdings: Sich auf offener Straße zum Beispiel beim Spazierengehen über die Atemluft anderer anzustecken sei – bei ausreichend Abstand – eher unwahrscheinlich, so die Einschätzung der örtlichen Behörde. "In der momentanen Zeit ohne größere Veranstaltungen ist ein Ansteckungsrisiko daher eher mit dem direkten Umfeld einer Person und deren Verflechtungen verknüpft", sagt das Rottweiler Gesundheitsamt. Das könne ein Fall in der Familie, an der Arbeitsstelle oder bei einem Aufenthalt in einer Einrichtung sein.

Es sei wichtig, insgesamt auf bestmöglichen Infektionsschutz zu achten. Die Regelungen und Empfehlungen wie Abstandhalten, Händehygiene oder auch Masken zur Risikominimierung für sich und andere seien "unabdingbar erforderlich". Auch wer sich nicht krank fühle, könne das Coronavirus weitergeben.

Über die Pflicht, ab Montag beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln Mund und Nase zu bedecken, gibt es allerdings auch im Kreis Rottweil höchst geteilte Meinungen. Auf unserer Facebook-Seite "Schwarzwälder Bote Rottweil" gab es bis Mittwochabend mehr als 110 Diskussionsbeiträge zu dem Thema. Zahlreiche Stimmen sind gegen die Maskenpflicht: "So ein Schwachsinn! Muss ich jetzt jeden mit Maske fragen, wie oft und bei wie viel Grad sie gewaschen wurde?", so ein Kommentar. Der Schutz bringe nicht viel, lautet der häufigste Kritikpunkt. Auch über die Tatsache, dass den Bürgern kein Schutz zur Verfügung gestellt wird, ärgern sich viele. Eine Leserin merkt an, dass ein häufiges an die Maske fassen, um deren Sitz zu korrigieren, unvermeidlich sei. Danach seien die Hände von der feuchten Maske wieder kontaminiert.

Ansturm auf Fieberambulanz nimmt ab

"Einfach mal machen statt immer nur meckern", sagt dagegen ein anderer und postet auch gleich ein Foto von sich mit Maske. Viele andere haben ebenfalls längst mit einer Mund-Nasen-Bedeckung vorgesorgt. Wer schnell wieder etwas Normalität wolle, müsse da jetzt durch, heißt es.

Derweil ist der Ansturm auf die Fieberambulanz und die Corona-Schwerpunktpraxen laut Landratsamt nicht mehr ganz so groß – wie auch in anderen Landkreisen zu beobachten ist. Dennoch seien sie "wichtige Einrichtungen bei der Bewältigung der jetzigen Krise". In Bezug auf das weitere Vorgehen am Berufsschulzentrum würden mit der Kassenärztlichen Vereinigung Gespräche aufgenommen.

Neue Infizierte wurden am Mittwoch vom Landratsamt nicht gemeldet. Es bleibt bei 536 offiziell bestätigten COVID-19-Fällen. 314 Menschen sind bereits wieder gesund.