Das Gesundheitsamt in Rottweil regelt den Umgang mit Infektionskrankheiten wie dem Coronavirus. Foto: Otto

Bei bis zu neun Patienten täglich liegt begründeter Verdacht vor. Kein Covid-19, aber Influenza.

Kreis Rottweil - Das ambulante Corona-Testzentrum im Gesundheitsamt des Kreises Rottweil hat seine Arbeit aufgenommen. Es zeigt sich: Die Verunsicherung aufgrund der inzwischen als Pandemie eingestuften Lungenkrankheit ist groß.

Offiziell wurde das Testzentrum am Montag gestartet, bereits am Wochenende wurde die zentrale Anlaufstelle in Betrieb genommen. Die Idee ist es, Hausärzte und Notfallambulanzen der Kliniken aufgrund weiter steigernder Fallzahlen zu entlasten.

Zwischen sieben bis neun Patienten täglich, bei denen ein begründeter Verdacht auf eine Covid-19-Erkrankung vorlag, wurden untersucht, berichtet Petra Sostak. Die Ärztin ist stellvertretende Amtsleiterin. Bislang gebe es keine bestätigten Fälle. Indes seien Influenza-Erkrankungen nachgewiesen worden. Auch diese sind meldepflichtig.

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Als Verdachtsfall eingestuft wird, wer kürzlich aus einem Risikogebiet zurückgekehrt ist und über Grippe-Symptome wie Fieber, Husten und Niesen klagt. Die Anmeldung erfolgt über den Hausarzt. Per E-Mail oder Fax gehen die Informationen an das Gesundheitsamt. Ärzte dort prüfen die Angaben und entscheiden, ob ein Test sinnvoll und notwendig ist und vergeben einen Termin. Das Testzentrum ist in der Regel zwischen 18 und 19 Uhr geöffnet, pro Test wurden vorab zwischen zehn und 15 Minuten eingeplant. Man hat nun gesehen, dass es zügiger geht, so Sostik. Nach ein bis zwei Tagen liegen die Ergebnisse vor.

Eingerichtet wurde Mitte der Woche auch ein Bürgertelefon. Drei Mitarbeiter des Gesundheitsamts kümmern sich um die Anfragen. Es komme alles an Fragen vor, was man sich vorstellen könne, so Sostak. Etwa wollte ein Anrufer, der Lastwagenfahrer sei, wissen, wie er sich nach seiner Rückfahrt aus Südtirol verhalten solle. Südtirol gilt als Risikogebiet. Ein andere Anruferin berichtete von ihrem Schwiegervater. Diese habe Kontakt zu einer Person gehabt, die wiederum zu jemandem Kontakt hatte, der offensichtlich an dem Virus erkrankt sei. Was sei zu tun?

Die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts liest aus diesen Anrufen heraus, dass die Verunsicherung in der Bevölkerung groß ist. Was den Kontakt zu möglichen erkrankten Personen, ist die Vorgehensweise eindeutig. "Uns geht es um die direkten Kontakte zu möglichen erkrankten Personen", so Sostik. Erst wenn es ein positives Testergebnis gebe, würden die weiteren Kontaktpersonen überprüft.n Unter der Telefonnumer 0741/2 44 85 00 beantwortet das Gesundheitsamt Fragen zum Coronavirus