So ein Durcheinander sollte es nicht sein: Landratsamt und Abfuhrunternehmen bitten darum, für "effektive Verladezeiten" die Vorgaben einzuhalten und die Materialien für die Sperrmüllabholung getrennt bereitzustellen. (Symbolfoto) Foto: stock.adobe_Becke

Abholung kann derzeit nicht immer innerhalb Frist erfolgen. Viele Kartonagen aufgrund vieler Pakete.

Kreis Rottweil - Es wird derzeit kräftig ausgemistet in den Haushalten des Landkreises. Dieses durch die Corona-Krise entstandene Phänomen hat auch Auswirkungen auf die Abfallwirtschaft. Die Flut an Sperrmüll kann derzeit nicht immer innerhalb der Frist abgeholt werden, teilt das Landratsamt mit.

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Normalerweise wird Bürgern, die Sperrmüll angemeldet haben, innerhalb von vier Wochen ein Termin für die Abholung genannt. Das dies nicht immer klappt, haben wir jüngst "am Rande" berichtet. Ein Grund dafür wurde bislang allerdings nicht genannt.

Jetzt erklärt das Landratsamt, dass die Corona-Krise und damit verbundene Ausmist-Aktionen im häuslichen Bereich "zu sehr hohen Anmeldezahlen und somit auch erhöhten Mengen bei den Straßensammlungen für Sperrmüll, Altholz, E-Schrott und Altmetall" führen.

Viele Kartonagen aufgrund vieler Pakete

Zudem würden verstärkt Kartonagen zur Papiertonne dazugestellt, auch das Verpackungsmaterial in den Gelben Säcken habe stark zugenommen – dies wohl, so vermutet die Behörde, "als Folge eines erhöhten Aufkommens an Paketlieferungen an die Haushalte".

Zur Bewältigung der Mehrmengen beim Sperrmüll und den vermehrten Anfahrtstellen setze das Abfuhrunternehmen bei den Straßensammlungen aktuell zusätzliche Fahrzeuge und Personal ein, um den Service aufrecht zu erhalten. "Dennoch kann es derzeit zu längeren Bearbeitungszeiten bei den Benachrichtigungen über die Abfuhrtermine sowie zu längeren Wartezeiten bis zur Abholung kommen", erklärt das Landratsamt. Der reguläre Zeitraum von maximal vier Wochen zwischen der Anmeldung von Sperrmüll und der Abholung könne gegenwärtig "nicht immer" eingehalten werden. Hierfür bittet das Abfuhrunternehmen um Verständnis.

Um unter den "erschwerten Bedingungen" für möglichst reibungslose und effektive Verladezeiten zu sorgen, sei es besonders wichtig, dass die Bürger die geltenden Vorgaben einhalten, wird betont. Sperrmüll, Altholz, Elektro- und Metallschrott müssen jeweils getrennt bereitgestellt werden.

Papiertonne-Volumen als Maßstab

Großmengen aus Haushaltsauflösungen oder Abfälle aus Bau- und Umbaumaßnahmen dürfen nicht zur Abholung an die Straße gestellt werden.

Wer etwas zur Papiertonne dazustellt – was "ausnahmsweise zulässig" sei –, müsse das Material handlich bündeln. Außerdem sollte das zusätzlich bereitgestellte Volumen "nicht größer sein als das der Papiertonne", heißt es. Wer mehr Mengen abgeben will, könne dies nach Angaben des Landratsamts weiterhin kostenlos bei der Sortieranlage der Firma Alba in Zimmern tun – das Material muss allerdings aus privaten Haushalten stammen.

Abgesehen von den derzeitigen zeitlichen Verzögerungen, gebe es keinen Grund zur Klage, betont das Landratsamt: "Das eingerichtete Holsystem für sperrige Abfälle funktioniert gut." Während aufgrund der Corona-Pandemie Wertstoffhöfe und Sammelstellen wegen des Andrangs an Anlieferern – und zur Verminderung einer Ansteckungsgefahr – vorübergehend geschlossen werden mussten, sei die Abholung durch die Straßensammlungen während der ganzen Zeit ununterbrochen erfolgt.

Die Informationen zu zeitlichen Verzögerungen kommen zwar spät – dürften nun aber manchem Bürger weiterhelfen, der vergeblich auf eine Rückmeldung in Sachen Sperrmüllabholung gewartet hat. Es kann nun also weiter ausgemistet werden. Genügend Lagerfläche zuhause für die Überbrückung einiger Wochen ist allerdings Voraussetzung.