Für Schüler gelten strenge Corona-Regeln im neuen Schuljahr. Foto: Michael

Geschäftsführender Leiter der Berufsschulen im Kreis sieht Einrichtungen gut gerüstet für den Schulstart.

Kreis Rottweil - Das Infektionsgeschehen im Kreis hat im Vergleich zu den Monaten Juni und Juli deutlich zugelegt. Doch der Anstieg der Infektionszahlen hält sich noch im Rahmen. Gut aufgestellt sehen sich die beruflichen Schulen im Kreis für den Start ins neue Schuljahr.

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Im Juni und Juli zählte die Kreisbehörde vier und acht neue Covid-19-Fälle. Im August waren es dann 38, im September sind es jetzt, nachdem ein Drittel des Monats vorbei ist, schon 18. Am Freitag kam ein weiterer dazu. Insgesamt haben sich im Kreis seit Ausbruch der Pandemie 735 Menschen mit dem gefährlichen Virus angesteckt. 21 Fälle gelten als noch aktiv. Es bleibt bei 27 Toten im Zusammenhang mit dem Virus. Der Anstieg der Infektionszahlen sei auf Reiserückkehrer zurückzuführen, sagt Landrat Wolf-Rüdiger Michel im inzwischen obligatorischen Gespräch mit Vertretern der Medien. Es seien im Vergleich zu den Monaten Juni und Juli deutlich mehr pro Tag, aber man sei weit von einem exponentiellen Anstieg entfernt.

58 Neuinfektionen seit Anfang August

Wenn in der kommenden Woche nun das neue Schul- und Kindergartenjahr starte, könne ein vereinzeltes Ausbruchgeschehen nicht ausgeschlossen werden, so Michel. Man hoffe, dass man so eine Entwicklung dann zügig in den Griff bekomme. Michel appelliert ein weiteres Mal an die Bevölkerung, sich an die Regeln zu halten.

 Urlaubsende - Heinz-Joachim Adam, der Leiter des Gesundheitsamts in Rottweil, geht auf die jüngsten Infektionszahlen ein. Seit Anfang August seien 58 neue Infizierte dazugekommen. 44 davon seien von einer Urlaubsreise zurückgekehrt. Angesteckt hätten sich die meisten in der Türkei, in Kroatien, im Kosovo und in Spanien. 203 Kontaktpersonen seien bestimmt und betreut worden. Die Kontaktnachverfolgung funktioniere sehr gut.

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Wer aus einem Risikogebiet nach Deutschland einreist, muss eine Aussteigerkarte ausfüllen und dem zuständigen Gesundheitsamt übergeben. Bei der Einreise per Flugzeug funktioniert dieses Instrument sehr gut, so Adam. Sorge bereite ihm, so Adam, wenn die Heimreise im Auto angetreten würde. Da würden sich nicht alle melden. Kein Kavaliersdelikt, sondern ein Vergehen, auf das ein Bußgeld verhängt werden kann. Adam sagt, man behalte die Situation im Auge.   Schulstart - Axel Rombach, der geschäftsführende Leiter der beruflichen Schulen im Kreis, sieht die Einrichtungen für den Start ins neue Schuljahr am kommenden Montag gut aufgestellt. Bereits seit Beginn der Sommerferien wisse man, was auf die Schulen zukomme. Jede habe ein eigenes Hygienekonzept erarbeitet. Man freue sich auf das neue Schuljahr und auf den Unterricht. Es sei schön, wenn man wieder einigermaßen normal unterrichten könne. Das sei auch wichtig, um dem Ausbildungs-, Bildungs- und Erziehungsauftrag nachkommen zu können, ist den Ausführungen des geschäftsführenden Schulleiters zu entnehmen.

Gute Lehrerversorgung an beruflichen Schulen

Laut Rombach bewege man sich auf einem schmalen Grat zwischen dem Gesundheitsschutz auf der einen und der pädagogischen Arbeit auf der anderen Seite. Organisatorisch hätten sich die Schulen intensiv vorbereitet. Manche Räume wurden zu Klassenzimmern, weil diese besser gelüftet werden könnten. Alle 45 Minuten müssten die Klassenräume mit Frischluft versorgt werden. In den Zimmern selbst sei die Abstandsregel aufgehoben worden. Außerhalb der Klassenräume herrschten strenge Regeln. Eine Maske zu tragen, sei Pflicht, Begegnungsverkehr zwischen Schülern sollte vermieden werden, weshalb in den Pausen - anders als bisher - die Schüler sich in den Zimmern aufhalten sollen.

Die Beaufsichtigung der Schüler binde mehr Lehrkräfte, so Rombach. Die Lehrerversorgung an den beruflichen Schulen ist laut Rombach gut. Man verfüge indes über keine Reserve in Vertretungsfällen. Lediglich 1,5 Prozent der Lehrer (sechs Pädagogen) gehörten zur Risikogruppe und würde keinen Präsenzunterricht geben. Dafür sei es schwangeren Kolleginnen wieder freigestellt, in die Klassen zugehen. Das würde auch gemacht.