Auf der B27, hier der Bereich Neukircher Steige, wird während der Bauarbeiten auch für Feuerwehr und Rettungsdienste kein Durchkommen sein. Foto: Otto

Monatelange Sperrung betrifft auch auch Feuerwehr und Rettungsdienste. Lagebesprechung zu Baustelle.

Kreis Rottweil - Kaum eine Straßenbaumaßnahme hat die Gemüter in jüngster Zeit so bewegt, wie die Sanierung der B 27 zwischen Rottweil und Schömberg – dabei haben die Arbeiten noch gar nicht angefangen. Weil die monatelange Vollsperrung der wichtigen Hauptverkehrsader auch Feuerwehr und Rettungsdienste betrifft, fand am Mittwochmorgen eine Lagebesprechung vor Ort mit dem Straßenbauamt statt.

Wie können die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfristen eingehalten werden? Was ist, wenn es in Neukirch oder auf dem Vaihingerhof brennt oder Hilfeleistung des DRK gefordert ist? Und gibt es nicht vielleicht doch eine Möglichkeit, für Einsatzkräfte einen Weg durch die Baustelle freizuhalten?

Letztere Frage klärte sich bei der Vorstellung der Baumaßnahme vor Ort schnell: Es wird kein Durchkommen sein, auch nicht für Rettungsfahrzeuge. Bei den umfangreichen Kanal- und Entwässerungsarbeiten vor allem in Bereich der Neukircher Steige müssen sowohl der Mittelkanal als auch Querdohlen erneuert werden. Das stelle auch den Baustellenbetrieb an sich vor logistische Herausforderungen, so Fred Frech vom Straßenbauamt auf Nachfrage unserer Zeitung. Wichtig sei nun, frühzeitig Lösungswege gemeinsam mit der Feuerwehr und den Rettungskräften zu erarbeiten. Dabei geht es sowohl um die Berücksichtigung der Ausweichstrecke über Göllsdorf in den Einsatzplänen, zum anderen die Absprache mit den umliegenden Feuerwehren.

Es werde nichts so heiß gegessen wie gekocht, sagt der Rottweiler Stadtbrandmeister Frank Müller. In der Tat war die Aufregung groß, nachdem wir berichtet hatten, dass die Bundesstraße nach Schömberg wegen Bauarbeiten für mehrere voll gesperrt werden müsse. Auch in Feuerwehrkreisen wurde diskutiert, wie man bei größeren Rettungseinsätzen die Ortsteile Neukirch und Zepfenhan oder den Weiler Vaihingerhof würde erreichen können. Nun nähert man sich Schritt für Schritt einer Lösung, so Müller im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Um die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist im Rettungsdienst von zehn Minuten einzuhalten, soll für die Zeit der Bauphase und der Vollsperrung der Bundesstraße auf die Unterstützung der Feuerwehr in Schömberg zurückgegriffen werden. Offensichtlich ist es so, dass der Straßenabschnitt der B 27, der sich im Nachbarlandkreis befindet, lediglich eine neue Oberfläche erhält. Diese Arbeiten sollen nach vier Wochen erledigt sein. Die Schömberger Wehr könnte dann bei einem entsprechend brenzligen Einsatz in den Rottweiler Ortsteilen mit ihren Großfahrzeugen zur Unterstützung anrücken. Zudem wird daran gedacht, dass die Feuerwehr von Feckenhausen ebenfalls alarmiert wird, sollte sich im Vaihingerhof oder in Zepfenhan und Neukirch etwas Größeres ereignen. Müller sagt, man sei auf einem guten Weg.

Die Bauarbeiten sollen Ende April, spätestens Anfang Mai beginnen und Ende August abgeschlossen sein. Der Verkehr wird über Wellendingen umgeleitet.