Von der jetzigen Arbeitsmarktkrise sind auch viele junge Menschen betroffen. (Symbolbild) Foto: © Gina Sanders – stock.adobe.com

Zahl an Jobverlusten höher als im Vorjahr. 11.529 Arbeitslose im Agentur-Bereich.

Kreis Rottweil - Die Corona-Krise schlägt auf den Arbeitsmarkt durch: Die Arbeitslosigkeit hat im Mai weiter zugenommen, die Quote in der Region steigt auf vier Prozent. Die Zahl neu angezeigter Kurzarbeit geht zurück, es werden auch wieder mehr Arbeitsstellen gemeldet.

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Die Zahl der Arbeitslosen im Agentur-Bereich Rottweil, Tuttlingen und Villingen-Schwenningen ist auf 11.529 Personen gestiegen. Im Mai haben den Angaben zufolge 4271 Beschäftigte mehr ihren Job verloren als noch vor einem Jahr. Die Quote stieg auf vier Prozent, sie liegt damit um 1,4 Punkte höher als im Vorjahr.

Hoffnung durch neu gemeldete Arbeitsstellen

"Der Bestand an Arbeitslosen ist seit März entgegen der üblichen saisonalen Entwicklung deutlich gestiegen. Insbesondere bei Jugendlichen und Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung zeigen sich überdurchschnittliche Zuwächse", äußert Agenturchefin Sylvia Scholz gegenüber der Presse.

Verhalten Hoffnung mache die Entwicklung bei den neu gemeldeten Arbeitsstellen. Erstmals seit Beginn der Corona-Krise sei wieder ein stärkerer Zugang zu verzeichnen. Die Anzahl der neu angezeigten Kurzarbeit war im Mai stark rückläufig: 481 Betriebe im Agenturbezirk hätten Kurzarbeit für 7773 Personen angemeldet. Im Vormonat April waren es noch 3988 Betriebe mit 58.818 Beschäftigten.

Deutliche Zunahme bei Jugendlichen

Frauen und Männer seien von der aktuellen Arbeitslosigkeit unterschiedlich stark betroffen. Das liegt offensichtlich an den betroffenen Branchen, die männerdominiert sind. Dazu zählen Fertigungsberufe, beispielsweise im Bereich Metallbearbeitung oder Maschinenbau- und Betriebstechnik.

Deutlich ist die Zunahme der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen: Im Mai seien doppelt so viele junge Menschen ohne Job gewesen wie noch vor Jahresfrist, 1520 im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Befristete Verträge seien nicht verlängert worden oder sie seien entlassen werden, heißt es in dem Bericht. Zudem sei die Nachfrage nach ungelernten Kräften gering.

Im Schwarzwald-Baar-Kreis beläuft sich die Arbeitslosenquote auf 4,6 Prozent, ein Anstieg um 0,3 Punkte seit April (plus 1,8 gegenüber Vorjahr). Im Kreis Rottweil fiel der Anstieg mit 0,1 Punkten auf 3,4 Prozent geringer aus. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Arbeitslosenquote um 1,3 Prozent erhöht. Im Kreis Tuttlingen erhöht sich die Quote um 0,3 Prozent auf 3,8 Prozent (1,2 Prozent mehr als im Vorjahr).