Der Hof an der Nell-Breuning-Schule ist bereits abgesperrt. Die Fieberambulanz soll in den nächsten Tagen öffnen. Foto: Otto

Erneut Schutzausrüstung eingetroffen. Fieberambulanz öffnet später. Viele Freiwillige melden sich.

Kreis Rottweil - Das Rottweiler Gesundheitsamt hat sich Kapazitäten an einem neuen Corona-Antikörpertest reservieren lassen. Diese sollen gezielt beispielsweise bei Menschen, die in der Pflege arbeiten, eingesetzt werden. Außerdem gibt es viele Freiwillige, die in der derzeitigen Situation mithelfen wollen.

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Die "erfreulichen Nachrichten" überwogen in der Telefonkonferenz am Dienstag, in der das Landratsamt über die Lage informierte. Gesundheitsamtsleiter Heinz-Joachim Adam stellte die neu entwickelten Antikörpertests in Aussicht, die vor allem für das Personal in Pflegeheimen eingesetzt werden sollen.

Als "sehr gut" bezeichnete er die Bettenkapazitäten in den Kliniken. Allerdings, so Adam auf Nachfrage, seien momentan die zehn Intensiv-Betten in der Helios-Klinik alle belegt. In der SRH-Klinik in Oberndorf gebe es aktuell Plätze. Aber: Das ändere sich ohnehin stündlich. Wichtig sei, dass Beatmungsplätze inzwischen landesweit über die Oberleitstelle verteilt würden.

Fall auch im Landratsamt

Am Dienstagmittag waren im Kreis Rottweil 307 Infizierte gemeldet. Den Anstieg in Sulz erklärte Adam mit verstärkten Tests in der Schwerpunktpraxis in Oberndorf. Der Erste Landesbeamte Hermann Kopp ergänzte, dass, wenn Firmen betroffen seien, dafür Sorge getragen werden müsse, das Risiko zu minimieren. Wie Adam berichtete, habe es auch einen bestätigten Corona-Fall im Landratsamt gegeben. Durch ein Bündel an Maßnahmen sei es gelungen, die weitere Verbreitung zu verhindern.

Fieberambulanz später

Entgegen der ursprünglichen Ankündigung ist die Fieberambulanz der Kassenärztlichen Vereinigung am Berufsschulzentrum noch nicht in Betrieb. Die Vorbereitungen laufen, voraussichtlich wird am Donnerstag an diesem Standort begonnen.

Neue Ladung Masken

Eine neue Tranche Schutzausrüstung des Landes ist laut Kopp am Dienstag in Rottweil eingegangen; 22.000 OP-Masken, 4500 FFP2-Masken und 400 Paar Handschuhe. Die Verteilung laufe in guter Zusammenarbeit aller je nach Bedarf, betonte Kopp. Laut Thomas Seeger wird für Mittwoch eine eigene Bestellung in ähnlicher Größenordnung erwartet.

Reha-Kliniken als Partner

Zur Entlastung der Kliniken nehmen diese laut Kopp Kontakt mit Reha-Einrichtungen auf, die Fälle, die nicht mehr zwingend im Akut-Krankenhaus bleiben müssen, übernehmen können. Das Alte Spital in Rottweil sei inzwischen soweit wieder hergerichtet, dass Betten aufgestellt werden könnten.

Liste mit Helfern füllt sich

Vergangene Woche hatte das Landratsamt dazu aufgerufen, dass Bürger mit medizinischer oder pflegerischer Ausbildung, die Hilfe leisten können, sich melden sollen. Die Resonanz sei sehr gut, so Dezernent Gerald Kramer. Er hat inzwischen 79 Personen im Alter zwischen 23 und 66 Jahren auf der Liste, mit denen nun Kontakt aufgenommen wird. Sie sollen zeitnah in jenen Einrichtungen eingesetzt werden, in denen Unterstützung gefordert ist.

Zulassungsstelle geöffnet

Die Zulassungsstelle hat weiter geöffnet, allerdings mit eingeschränktem Service. Wohnmobile, Anhänger, Quads oder Motorräder können nicht an- und umgemeldet werden. Ein Security-Service sorgt dafür, dass der Andrang nicht zu groß wird, so Verkehrsdezernentin Martina Bitzer. Sie informierte außerdem darüber, dass der zweckgebundene Zuschuss des Landes über 2,3 Millionen Euro vorzeitig schon im April an die Verkehrsbetriebe ausgeschüttet wird, um den ÖPNV im Kreis während der Krise stabil zu halten.