Foto: Syda Productions – stock.adobe.com

Verkehrsbund Rottweil erhöht seine Tarife um rund 2,6 Prozent. Nachfrage ist gesunken.

Kreis Rottweil - Ab dem 1. August werden die Fahrkarten teuerer. Grund dafür ist unter Anderem der Rückgang der Nachfrage nach verschiedenen Tickets, wie die "Zeitkarte Erwachsene", die "Zeitkarte Schüler" sowie bei den gängigen Tageskarten.

Um rund 2,6 Prozent möchte der Verkehrsbund Rottweil (VVR) seine Tarife erhöhen – so die Sitzungsvorlage der jüngsten Verwaltungsausschusssitzung. Auf diesen Prozentsatz sei dieser unter Berücksichtigung von markstrategischen Überlegungen sowie aufgrund von finanziellen Zwängen gekommen.

2018 wurden nur 0,2 Prozent erwirtschaftet

Der VVR legte gegenüber dem Landkreis als zuständiger ÖPNV-Aufgabenträger für die Tarifkalkulation für 2019 dar, dass im vergangenen Jahr trotz einer nominalen Tariferhöhung um zwei Prozent von Januar bis Juli und drei Prozent von August bis Dezember lediglich eine Erlösentwicklung von 0,2 Prozent erwirtschaftet wurde. Unter der Berücksichtigung einer Kostenfortschreibung auf Basis des RVF-Indexes von rund 2,7 Prozent, der Fortschreibung der Geschäftsstellenpauschale mit 3,5 Prozent sowie dem Entfall der letztjährigen Bonuszahlung seitens des Landes, ergebe sich für die anstehende Tarifrunde ein Finanzierungsbedarf von rund 436 000 Euro. Außerdem gebe es erneut Nachfragerückgänge bei den "Zeitkarten Erwachsene" um 3,2 Prozent, den "Zeitkarten Schüler" um 1,6 Prozent und den gängigen Tageskarten um 3,2 Prozent.

Der VVR hoffe, dass unter der Berücksichtigung all dieser Faktoren dies noch eine möglichst kundenverträgliche Tariferhöhung sei – die Genehmigungsbehörde stimmte dem zu. Diese empfinde nicht nur diese Tarifanpassung unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens als angemessen. Auch geht die Genehmigungsbehörde davon aus, dass sich der Trend zurückgehender Fahrgastzahlen nicht umkehren wird, weshalb es wahrscheinlich sei, dass auch im anstehenden Tarifjahr die kalkulierten Erträge nicht erzielt werden können.

Der sogenannte "3er-Tarif", welcher sich aus gebietsüberschreitenden Fahrscheinen der beteiligten Regionsverbünde TUTicket, dem Verkehrsbund Schwarzwald-Baar (VSB) und dem VVR ergibt, erhöht sich um 2,9 Prozent. Grund dafür ist die Erhöhung der Preise in diesen Nachbarverbänden: Das TUTicket wird rund 3 Prozent teurer, und der VSB um rund 1,8 Prozent.

Auch die Ticktes für Schüler kosten mehr

Durch diese Tariferhöhungen verändern sich auch die Eigenanteile der Eltern bei den Schülerbeförderungskosten. Seit dem Schuljahr 2012/2013 teilen sich Landkreis und Eltern die Kosten bei Tariferhöhungen zur Hälfte. Der Verwaltungssausschuss stimmte in seiner jüngsten Sitzung dem Vorschlag, dies bei der anstehenden Tariferhöhung wieder zu machen, mit zwei Gegenstimmen zu. Die Eigenanteile im VVR steigen satzungsgemäß ab dem 1. August 2019 in den Zonen Eins und Zwei um 1,70 Euro, in der Zone Drei um 2,20 Euro, in der Zone Vier um zwei Euro und in der Zone Null bleiben die Kosten gleich zum Vorjahr. Die Eigenanteile des "3er-Tarifs" ändern sich durch die Tariferhöhung ab dem 1. August in der Preisstufe A um einen Euro, in den Stufen B und C um jeweils zwei Euro und in den Preisstufen D bis G um jeweils drei Euro.

Für Schüler der Grundschulförderklassen beträgt der Eigenanteil aktuell 44 Euro und wird somit auf 46,20 Euro pro Monat aufgestockt, wenn die Beförderung mit Schülerfahrzeug erfolgt. Für Schüler der Sonderschulen ab Klasse Fünf mit Ausnahme der Schüler der Förderschulen beträgt der aktuelle Eigenanteil 20,90 Euro und ab August 22,60 Euro pro Monat. Sofern die Beförderung der Schüler der Sonderschulen ab Klasse Fünf mit Ausnahme der Schüler der Förderschulen jedoch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt, beträgt der Eigenanteil weiterhin 18,50 Euro pro Monat.

In der Preisstufe Null kostet einen Erwachsenen ein Einzelticket künftig 2,20 Euro, in der Preisstufe Vier 7,20 Euro. Das Einzelticket für Kinder von sechs bis 14 Jahren kostet in der Preisstufe Null künftig 1,80 Euro und in der Preisstufe Vier vier Euro. Das Single-Tagesticket kostet in der Preisstufe Null ab August 4,40 Euro und in der Preisstufe Vier 14,40 Euro. Gruppen zahlen für ein Tagesticket in Stufe Null 8,80 Euro und in Stufe Vier 28,80 Euro. Das Klassenticket kostet in der niedrigsten Preisstufe 40, in der höchsten 115 Euro.

Die Wochencards beginnen für Erwachsene bei 20,80 Euro und kosten maximal 39 Euro. Schüler bezahlen für dieses Ticket in der Preisstufe Null 15,60 Euro und in Stufe C 29,20 Euro. Die Monatscards beginnen in Preisstufe Null für Erwachsene bei 52,70 Euro, für Schüler bei 39,50 Euro. Schüler zahlen in Preisstufe C 75 Euro, Erwachsene zahlen in dieser Preisstufe 100 Euro.

Die zukünftigen Monatsbeiträge für "AboCards" liegen bei Erwachsenen in der Preisstufe Null bei 43,90, für Senioren bei 32,50 und für Auszubildende bei 32,90 Euro. In der Preisstufe C zahlen Erwachsene für die "AboCards" 78 Euro, Senioren bezahlen 63,50 Euro und Auszubildende 58,50 Euro.

Fortan kostet das Fahrradticket vier Euro. Das Anschlussticket nach dem VVR-Tarif wird künftig 3,30 Euro kosten. Die VVR-Schülerfreizeitkarte bekommen Jugendliche für sieben Euro. Die "StudentenCard" kostet ab August 180 Euro.

Weitere Preise für die jeweiligen Kategorien geltend für andere Preisstufen liegen preislich jeweils zwischen den aufgelisteten Beträgen. Die Kosten können ab August der Internetseite des VVR entnommen werden: www.vvr-info.de.