Um Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, muss der PV-Ausbau laut Kreisverwaltung weiter gesteigert und langfristig gehalten werden. Foto:  

Im Landkreis Lörrach ist der Ausbau von Photovoltaik im vergangenen Jahr leicht rückläufig. Das Tempo bleibt dennoch hoch, wie die Kreisverwaltung darlegt. Diese hat dieser Tage Bilanz gezogen und die Gemeinden mit dem größten Zuwachs geehrt.

Die Photovoltaik-Initiative des Landkreises Lörrach verfolgt das Ziel, den Ausbau von Photovoltaik in der Region voranzubringen. Beim jährlichen Treffen von Kommunen, Unternehmen, Handwerk und Fachakteuren, das kürzlich bei der Firma Busch Vacuum Solutions in Maulburg stattfand, standen Photovoltaikanlagen auf Gewerbe- und Industriedächern sowie ein Rückblick auf das Jahr 2024 im Fokus. Höhepunkt war die Ehrung der Gemeinden mit dem höchsten PV-Zuwachs, wie das Landratsamt mitteilt.

 

„Diese Veranstaltung und Ihre Teilnahme zeigen, wie tief der Wille zur Energiewende in unserer Region verwurzelt ist. Gemeinsam setzen wir mit dem Ausbau der Photovoltaik ein klares Zeichen und schaffen Anreize für eine nachhaltige und zukunftsfähige Energieversorgung“, sagte Landrätin Marion Dammann in ihrer Begrüßung. Zu den Gästen zählte ebenso Landrat Martin Kistler. Mit der Erweiterung der Initiative auf den Landkreis Waldshut im Jahr 2022 würden nun noch mehr Kommunen und somit auch mehr Bürger erreicht.

PV-Anlagen auf Gewerbedächern

Die Gastgeberfirma Busch setzt bereits seit 2023 auf eine großflächige PV-Anlage. Geschäftsführer Sami Busch stellte im Rahmen der Veranstaltung das internationale Unternehmen, Chancen und Herausforderungen vor. Geschäftsführer der Busch Produktions GmbH, Martin Gutmann, präsentierte das umfassende Energiekonzept des Unternehmens, das mit verschiedenen Maßnahmen jährlich mehr als 1000 Tonnen CO₂ einspart. Hierzu gehörten auch die Planung und der Bau der firmeneigenen PV-Dachanlage.

Diesbezüglich präsentierte Nicole Römer von der unabhängigen Energieagentur Südwest des Landkreises Lörrach das speziell für Kommunen und Unternehmen entwickelte Beratungsmodul zur Unterstützung von PV-Projekten.

Einen Überblick über den PV-Ausbau im Jahr 2024 gab Stefan Schneider von der Stabsstelle Klimaschutz des Landkreises Lörrach und resümierte: „Obwohl der PV-Zubau im Vergleich zum Rekordjahr 2023 leicht zurückging, bleibt das Tempo hoch.“ Besonders stark wuchsen die Steckersolaranlagen, deren Anzahl sich mehr als verdoppelte. Insgesamt verzeichnete der Landkreis 2024 eine zusätzliche Bruttoleistung von mehr als 30 Megawatt, womit die Gesamtleistung nun über 173 Megawatt liegt. Um die Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, müsse der Ausbau weiter gesteigert und langfristig gehalten werden.

Gemeinden mit dem größten PV-Zuwachs geehrt

Die besten Ergebnisse pro Einwohner erzielten: Fröhnd (Steckersolaranlagen), Schallbach (Hausdachanlagen), Häg-Ehrsberg (Gewerbe- und Großdächer) und Eimeldingen (Freiflächenanlagen).

„Insgesamt gebührt der Dank allerdings allen Kommunen und auch Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises, die ihren jeweils eigenen Beitrag leisten“, erklärte Schneider. Zum Abschluss verwies Erster Landesbeamter Ulrich Hoehler auf das landkreisweite Klimabündnis „Regional.Klimaschutz.Machen“ und lud Unternehmen zur aktiven Teilnahme ein. Der Landkreis gründete im Jahr 2019 die PV-Initiative zur Förderung des Photovoltaikausbaus. Die regelmäßigen Netzwerktreffen bieten Raum für Fachvorträge, Erfahrungsaustausch und die Auszeichnung engagierter Gemeinden. Mit der PV-Initiative unterstreicht der Landkreis Lörrach sein Engagement für die Förderung erneuerbarer Energien.

Weitere Informationen unter www.loerrach-landkreis.de/Klimaschutzkonzept/PV-Initiative