Die Teilnehmer waren beeindruckt. Foto:  

„Beim Tag der Architektur“ werden innovative Projekte im Landkreis besichtigt.

Unter dem Motto „Leerstand –Lücken –Potentiale!“ hatte die Kammergruppe Lörrach der Architektenkammer Baden-Württemberg am diesjährigen „Tag der Architektur“ zu einer Rundfahrt eingeladen, heißt es in einer Mitteilung. Da erwartungsgemäß beim Besuch von leerstehenden Objekten viel Fantasie notwendig ist, um hier die Potenziale aufzuzeigen, waren die Ziele sorgfältig ausgewählt.

 

Erster Anlaufpunkt war die alte Buchenbrand–Sporthalle in Schönau, die für eine neue Nutzung als Mensa für Schule und Kindergarten sowie einen Kindergarten und eine Erweiterung der benachbarten Schule umgebaut werden soll. Die Besucher machten sich ein Bild von dem jetzigen Zustand im Hintergrund und der zukünftigen Gestaltung auf großformatigen Bildern.

Architekt Edgar Thoma vom planenden Architekturbüro Thoma.Lay.Buchler Architekten aus Todtnau vermittelte dies eindrücklich, unterstützt von Schönaus Bürgermeister Peter Schelshorn.

Er kennt die örtlichen Verhältnisse als Verbandsvorsitzender des Gemeindeverwaltungsverbandes (GVV) Schönau im Schwarzwald aus erster Hand. Die Neugestaltung des Buchenbrandareals sei ein Kraftakt für alle beteiligten Gemeinden, hieß es. Die verzweigten Finanzierungswege über verschiedene Töpfe zeigte die Komplexität der Planung. 2028 soll die Anlage fertig sein.

Ein gutes Stück räumlich und zeitlich entfernt erlebten die Besucher des „Tages der Architektur“ die wieder mit Leben gefüllte „Alte Färberei“ in Schopfheim. Nach vielen Jahren des Leerstandes und fast zehn Jahren Umbauzeit zeigte Architekt und Bauherr Roman Bockemühl sein „Lebenswerk“, wie er es genannt hat.

Mit hohem Einfühlungsvermögen und Ausdauer wurden die vielfältigen Anforderungen an Denkmalschutz, Wünsche der Käufer, Kosten und Besonderheiten des Bauwerkes an sich erfüllt. Eine anregende Atmosphäre, eine rege Hausgemeinschaft und gute Nachfrage an ungewöhnlichen Gästezimmern im Haus zeugten von dem gewünschten Erfolg, heißt es. Auch ungewöhnlich sind die gebrauchten Baustoffe und besonders die alten Fenster.

Die daraus entstehende Ästhetik, die mit dem Zufälligen spielt, war für viele Besucher Neuland und Anlass zur gewünschten Diskussion über Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft am Bau. Bockemühl konnte durch seine gewinnende Art die Wahrnehmung dafür schärfen.

Der „Tag der Architektur“ findet an einem Samstag Ende Juni statt. Hier kann „die Komplexität der Bauaufgaben an besonderen Beispielen erlebt werden“, so der Kammergruppenvorsitzende Christoph Geisel in seinem Resümee.