Die Fahrzeit der neuen Direktverbindung zwischen Basel Badischer Bahnhof und St. Gallen wird sich auf zwei Stunden und 20 Minuten verkürzen. Foto: Michael Werndorff

Die Schweiz unterstützt den Ausbau der Hochrhein-Strecke mit 50 Millionen Franken. Verkehrsminister Winfried Hermann und Bundesrat Albert Rösti haben eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.

Eine direkte und schnelle Bahnverbindung zwischen Basel, Schaffhausen und St. Gallen: Das ist das Ziel der Elektrifizierung und des Ausbaus der Hochrhein-Strecke unmittelbar nördlich der Schweizer Landesgrenze. Die Schweiz beteiligt sich am Projekt auf deutschem Boden mit 50 Millionen Franken. Eine entsprechende Vereinbarung haben der Schweizer Bundesrat Albert Rösti und der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann am Montag im Rahmen eines digitalen Treffens unterzeichnet.

 

Die Elektrifizierung und der Ausbau der rund 75 Kilometer langen Hochrhein-Strecke zwischen Basel und Erzingen werden rund 430 Millionen Franken kosten und wird auf deutscher Seite vom Bundesverkehrsministerium, dem Land Baden-Württemberg sowie den Landkreisen Lörrach und Waldshut finanziert. Die Auszahlung des schweizerischen Beitrags im Umfang von 50 Millionen Franken erfolgt in Tranchen gemäß dem Baufortschritt, wie das Bundesamt für Verkehr am Montag mitteilte. Dies war im Rahmen des Bahn-Ausbauschritts 2035 vom Schweizer Parlament beschlossen worden.

Ab 2027 bietet der neue Hochrhein-Bodensee-Express (HBE), betrieben von der SBB Deutschland, eine aufgewertete und schnelle Bahnverbindung für die Städte in der Nord- und Ostschweiz. Auf der modernisierten Strecke werden Halbtax- und Generalabonnemente anerkannt, was die Attraktivität des Angebots zusätzlich erhöhen soll, wie die Behörde informiert.

Die Fahrzeit der neuen Direktverbindung zwischen Basel Badischer Bahnhof und St. Gallen wird sich auf zwei Stunden und 20 Minuten verkürzen (rund 20 Minuten schneller als die heutige Umsteigeverbindung), jene zwischen Basel und Romanshorn auf zwei Stunden (rund zehn Minuten schneller als die heutige Umsteigeverbindung). Der HBE verkehrt zweistündlich, in Stoßzeiten stündlich. Er fährt zusätzlich zu den heute bereits bestehenden IRE-Zügen Basel-Singen (-Radolfzell). Der Bahnhof Waldshut soll zu einem Knotenbahnhof um- und ausgebaut werden, wovon auch der nordwestliche Kanton Aargau profitieren soll.

Bundesrat Rösti zeigt sich anlässlich des virtuellen Treffens überzeugt: „Die neue Verbindung mit dem Hochrhein-Bodensee-Express wird die gesamte Region auf nachhaltige Weise besser vernetzen und den wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen der Schweiz und Baden-Württemberg fördern.“

Hermann ergänzte: „Von der schnellen und direkte Bahnverbindung zwischen Basel, Schaffhausen und St. Gallen profitieren sehr viele Menschen in Deutschland und in der Schweiz. Die Verbindung stärkt den grenzüberschreitenden Austausch und macht die Mobilität im Land ein weiteres Stück nachhaltiger. Das ist gut für unser Klima und die Region. Die großzügige Beteiligung der Schweiz zeigt, wie wichtig dieses Projekt für beide Seiten ist.“