Mit dem Projekt „NEMO“ sollen bis zum Jahr 2028 in zehn Kommunen im Landkreis Lörrach insgesamt 28 öffentliche Ladesäulen für Elektroautos entstehen.
Der Bau von „NEMO“ kann beginnen: Hinter diesem Kürzel verbirgt sich das Netzwerk Mobilität Kandertal. In den kommenden vier Jahren sollen in zehn Gemeinden im und am Kandertal insgesamt 28 öffentlich zugängige Ladesäulen für Elektromobilität, darunter auch einige Schnellladesäulen, entstehen. In einem Diskussionsprozess vereinbarten die Gemeinden gemeinsam mit dem Investor, der Firma SimplyCharge, den Bau dieser Ladestationen als komplexe Lösung.
So hatte die Firma überzeugend dargestellt, wie sie für die Orte Planung und Montage der Säulen wesentlich kostengünstigster und mit einfacheren Verfahren übernehmen kann als bei einzelnem Bau. Ein weiterer großer Vorteil für die Gemeinden – sie erhalten die Ladesäulen kostenlos. Zusammengefunden haben sich die Städte und Gemeinden Bad Bellingen, Binzen, Efringen-Kirchen, Eimeldingen, Fischingen, Kandern, Rümmingen, Schallbach, Schliengen und Wittlingen.
Unterstützung bei diesem Gemeinschaftsprojekt geben außerdem der Regionalverband Hochrhein-Bodensee und die Agglomeration Basel. Das organisatorische Management übernahm die Energieagentur Südwest. Für diese Kooperation erhält das Kandertal Fördermittel aus der Nationalen Klimaschutzinitiative. Mit dem Netzwerk Mobilität soll im Landkreis die erste große Lösung zur Ausstattung mit Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge entstehen.
Auch Carsharing
Martina Hinrichs, zuständig für Strukturpolitik im Landratsamt, bewerte es als Beispiel für alle Gemeinden im Kreis. Ein ähnliches Modellprojekt sei zur Förderung von Carsharing angedacht. Bei der Zusammenkunft der Bürgermeister der teilnehmenden Gemeinden in Binzen dieser Tage wurde mehrfach die frühere Bürgermeisterin von Rümmingen, Daniela Meier, genannt. Sie habe mit ihrer Hartnäckigkeit und ihren Ideen in den vergangenen Jahren das Projekt maßgeblich voran gebracht. Aus Sicht des Regionalverbandes Hochrhein-Bodensee meinte dessen Vertreter Sebastian Wilske, von besonderem Wert sei gewesen, dass alle Kommunen ihre die für sie bedeutsamen Schwerpunkte einbringen konnten. Oftmals seien kleine Orte nicht in der Lage, die aufwändige Planung für öffentliche Ladesäulen allein voranzubringen, nun aber erfolge auch dort auf diesem Weg eine Unterstützung der Umstellung auf Elektromobilität. Projektleiterin Jana Stahl von der Energieagentur Südwest lobte vor allem, dass nun auch kleine Gemeinden und Ortsteile bedarfsgerecht mit öffentlichen Ladesäulen versorgt würden. Vorgesehen ist, dass ausgehend von Größe und Ortsteilen Efringen-Kirchen insgesamt acht, Bad Bellingen sechs, Kandern fünf, Eimeldingen drei sowie Binzen, Fischingen, Rümmingen, Schliengen, Schallbach und Wittlingen je eine Ladesäule erhalten werden.
Start im Frühjahr 2023
Die Erarbeitung dieses Konzepts startete im Frühjahr 2023. Neben der bereits feststehenden Finanzierung dürfen noch weitere Fördermittel des Landes erwartet werden, der entsprechende Antrag ist gestellt. Bei der Zusammenkunft dieser Tage zeigten sich alle beteiligten Bürgermeister sehr erfreut über den erreichten Abschluss. Andreas Schneucker (Binzen) lobte, dass gerade durch die Zusammenarbeit für kleine Gemeinden eine Lösung gefunden wurde, sie in diese Unterstützung der E-Mobilität einzubeziehen. Die Energieagentur Südwest bestätigte, dass dieses Projekt inzwischen überregionales Interesse fand, weil die Schwierigkeiten für kleine Orte überall ähnlich seien.