"Die Themenvielfalt, die uns als CDU die nächsten Jahrzehnte beschäftigen wird, ist groß. Unter anderem sind das die Megatrends Mobilität, Gesundheit, Konnektivität, Wissenskultur, Sicherheit und Silver Society", so Katrin Schindele. Für den ländlichen Raum sehe sie Infrastruktur, Wirtschaft und Zusammenhalt als die wichtigsten Themen an. Als Pendlerin nutze sie den Öffentlichen Nahverkehr nach Stuttgart selbst "tagtäglich" und erlebe, "wo Nachholbedarf besteht". Wichtig seien der weitere Ausbau der digitalen Infrastruktur im Kreis und eine gute ärztliche Versorgung. "Dies sind die Voraussetzungen, weswegen sich jemand entscheidet, hier zu leben oder hierher zu ziehen", so Schindele. Außerdem entscheide das Angebot an Wohnraum, ob eine Region auch in Zukunft attraktiv ist.
Da ihr Mann Geschäftsführer Inhaber eines mittelständischen Unternehmens sei, kenne sie sowohl die Sichtweise der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber. Im Landkreis Freudenstadt gebe es einen leistungsstarken Mittelstand, innovative Handwerksunternehmen, international agierende Firmen, landwirtschaftliche Betriebe sowie eine Spitzengastronomie und -hotellerie, die in Konkurrenz zu den Ballungsräumen stehen. "Dafür braucht es motivierte und engagierte Mitarbeiter, die in Zeiten des Fachkräftemangels schwierig zu finden sind. Hierfür ist es wichtig, als Region attraktiv zu bleiben", so Schindele in ihrer Bewerbung. Dazu gehöre auch eine gute Bildung, die bereits im Kindergarten beginne. Dafür wolle sie sich stark machen, ebenso für das Ehrenamt als "ein Pfeiler der Gesellschaft".
Ziel für die Landtagswahl 2021 müsse es sein, erneut stärkste politische Kraft in Baden-Württemberg zu werden. Die sei "ein ambitioniertes Ziel", für das sie sich mit ganzer Kraft einsetzen wolle. Für die CDU im Landkreis Freudenstadt sagt sie "einen fordernden Wahlkampf" voraus.
"Nachdem ich mich bereits als 17-jähriger Schüler unserer Christlich Demokratischen Union angeschlossen habe, ist der Zeitpunkt gekommen, als zwischenzeitlich kampferprobter 35-jähriger Rechtsanwalt die Interessen unseres Verbands und des ländlichen Raums in Stuttgart für unsere Region, unsere Gepflogenheiten und unsere Lebensart zu vertreten", heißt es in der Bewerbung von Johannes Kettenhofen. Das christliche Menschenbild, die soziale Marktwirtschaft, das Bekenntnis zur Heimat und ihren Traditionen stellten für ihn "den Markenkern der Union" dar. Aus vielen Gesprächen habe er "mitgenommen, dass die CDU etlichen (ehemaligen) Stammwählern nicht mehr als Anker konservativer Interessenwahrnehmung, sondern als Fähnlein im Wind erscheint." Die CDU müsse sagen, was sie denke, und tun, was sie sage und am Ende dafür stehen.
Die Aufgaben für die Partei seien "gewaltig". Dazu zählten Digitalisierung, Fachkräftemangel, bezahlbarer Wohnraum, strukturelle Veränderungen der Automobilindustrie, Reglementierung der Landwirtschaft und mehr. "Wir werden Antworten auf diese drängenden Fragen geben müssen", so Kettenhofen. Den Kurs der Partei bezeichnet er als falsch: "urbane Milieus" zu umwerben und die Wählerschaft unseres des Raumes als "vermeintliche Gegebenheit" anzusehen. Das müsse "korrigiert" werden.
Union auf falschem Weg
Als junger Familienvater wisse er um die Bedeutung von Kitas in Wohnortnähe und die Hemmnisse für junge Familien, sich eigene vier Wände zu beschaffen. Als Baujurist und IHK-Dozent für Wirtschaftsrecht sei ihm das Problem des Fachkräftemangels bekannt. Weiter sehe er als Vermieteranwalt, dass "häufig aufgrund fragwürdiger Rechtsprechung und Gesetzgebung wie der Mietpreisbremse die Kapitalanlage Immobilie entwertet wird". Es könne auch nicht sein, dass kleinere und mittlere Betriebe mit ständigen Vorgaben – insbesondere von der EU – konfrontiert würden. "Die kommenden Wahlen sind richtungsweisend", so Kettenhofen.
Kommentare
Artikel kommentieren
Bitte beachten Sie: Die Kommentarfunktion unter einem Artikel wird automatisch nach sieben Tagen geschlossen.