Übergabe der telemetrischen Messdatenübertragung in Freudenstadt: (von links) Roland Heller, Anita Baumhackel, Kurt Deckelnick, Christoph Caratiola, Edgar Schwind, Patrick Vetter und Dominik Heinze. Foto: Schwark

Empfinger Verein ermöglicht die Einführung der telemetrischen Messdatenübertragung der Rettungsdienste im Landkreis.

Kreis Freudenstadt - Durch die Übergabe einer telemetrischen Messdatenübetragung erhält die Versorgung von akuten Herzinfarktpatienten im Kreis Freudenstadt eine neue Qualität. "Corpuls C3" lautet die technische Bezeichnung für das EKG- und Defibrillations-Gerät, das durch den Verein Von Mensch zu Mensch aus Empfingen an die Rettungsdienste in Freudenstadt übergeben wurde. Für den Patienten bringt dies Vorteile. "Bereits auf dem Weg ins Krankenhaus können wichtige Schritte eingleitet werden", erläuterte der leitende Notarzt Christoph Caratiola die Errungenschaften der telemetrischen Messdatenübetragung.

 

Da es bei Herzinfarkten um jede Sekunde bei der Behandlung geht, kann die Datenübertragung des Gesprächs zwischen Rettungsdienst oder Notarzt und Krankenhausarzt den entscheidenden Zeitvorteil bringen. Denn für Caratiola ist es wichtig, Schädigungen des Herzmuskels frühzeitig abzuwenden. "Wir unterstützen das DRK Freudenstadt, den Malteser Hilfsdienst, die Notärzte im Kreis und das Herzzentrum am Krankenhaus in Freudenstadt zur Einrichtung der telemetrischen Messdatenübetragung", informierte Edgar Schwind, Vorsitzender des Vereins Von Mensch zu Mensch aus Empfingen. Die Übergabe der modernen Technik fand in der DRK-Wache des Freudenstäter Krankenhauses statt. Angeregt durch einen Pressebericht im Schwarzwälder Boten im August vergangenen Jahres über die telemetrische Messdaten-Übertragung in Stuttgart, nahm der Empfinger Verein im April dieses Jahres Kontakt zum DRK-Kreisverband Freudenstadt und zum Krankenhaus Freudenstadt auf. Nach Arbeitsgesprächen, Präsentation des "Corpuls C3" und der Einholung eines Angebots wurde einstimmig beschlossen, das Projekt zu realisieren.

Durch die finanzielle Unterstützung des Empfinger Vereins mit 30 000 Euro werden jetzt alle elf Rettungswagen und Notarzt-Einsatzfahrzeuge im Kreis Freudenstadt mit der telemetrischen Messdatenübetragung ausgerüstet.

Schon am Notfallort und während des Transports in die Klinik kann der Notarzt dann Daten des Elektrokardiogramms (EKG) per Knopfdruck an den jeweiligen Herzspezialisten im Krankenhaus übermitteln. Dies geschieht über eine E-Mail-Adresse, über die eine Datei an die Rettungsleitstelle Freudenstadt gesendet wird. Von dort wird das Ganze an die entsprechende Fachbereiche weitergeleitet. Somit können noch während des Transports der Patienten Maßnahmen getroffen werden. Die Anschaffung der telemetrischen Messdatenübetragung wurde allein durch das soziale Engagement des Vereins von Mensch zu Mensch möglich.

Für den Verein aus Empfingen waren die 30 000 Euro die größte Unterstützungssumme in der nahezu zehnjährigen Vereinsgeschichte. "Damit tragen wir entscheidend dazu bei, das Herzinfarktpatienten im Kreis Freudenstadt eine bessere Überlebenschance haben", freute sich Vorsitzender Schwind. Das Leitbild "Von Mensch zu Mensch – von mir zu dir" sei mit diesem Projekt erfolgreich umgesetzt worden.

Zur Übergabe waren Vertreter der einzelnen Institutionen gekommen. Das Krankenhaus Freudenstadt war durch Katrin Böker vertreten. Mit dabei waren zudem der Präsident des DRK-Kreisverbands, Kurt Deckelnick, Anita Baumhackel, Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbands, Roland Heller, Leiter der Rettungsleistelle Freudenstadt, Patrick Vetter, Rettungswachenleiter des Malteser Hilfsdiensts, leitender Notarzt Christoph Caratiola, Dominic Heinze, Rettungsdienstleiter des DRK Kreisverbands Freudenstadt, und Edgar Schwind, Vorsitzender des Vereins Von Mensch zu Mensch.