Kreisbrandmeister Frank Jahraus (links) und Karl Hermann, Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbands (rechts), würdigten die gute Zusammenarbeit mit dem Leiter der Polizeidirektion Freudenstadt, Georg Moll (Zweiter von links), und Polizeioberrat Martin Zerrinius. Sie wurden mit der Ehrenmedaille des deutschen Feuerwehrverbands ausgezeichnet. Foto: Wagner

Zur Verbesserung der Personalsituation im Kreis soll Frauenanteil erhöht und Jugendarbeit ausgebaut werden. Im vergangenen Jahr 850 Einsätze.
 

Kreis Freudenstadt - Bei der Dienstversammlung der Kommandanten und Abteilungskommandanten aus dem Landkreis Freudenstadt im Haus des Gastes in Lützenhardt ging es auch um die Frage, wie die Feuerwehren personell für die Zukunft aufgestellt sind.

Kreisbrandmeister Frank Jahraus begrüßte zu der Versammlung besonders auch Landrat Klaus Michael Rückert, den CDU-Landtagsabgeordneten Norbert Beck und fast alle Bürgermeister aus dem Landkreis.

Insgesamt 2032 aktive Feuerwehrangehörige, zwei weniger als im Vorjahr, leisten in 16 Städten und Gemeinden des Landkreises und in Werkfeuerwehren ehrenamtlichen Dienst. Nur knapp 1,8 Prozent der Bevölkerung mache diese Zahl aus, so Jahraus. Möglicherweise sei zur Verbesserung der Personalsituation in den Wehren die Erhöhung des Frauenanteils eine Lösung, denn insgesamt dienten nur 68 weibliche Aktive in den Wehren. Die Zukunft der Wehren im Landkreis werde vor allem durch gute, effektive Jugendarbeit gesichert. Dabei kann Jahraus zwar auf Dieter Stahl als wiedergewählten Kreisjugendleiter bauen, doch der er möchte auch, dass sich alle Feuerwehrangehörigen in der Jugendarbeit einbringen.

Insgesamt rund 850 Feuerwehreinsätze gab es im vergangenen Jahr im Landkreis. Die Zusammenarbeit zwischen den Wehren und der Leitstelle in Freudenstadt sei dabei sehr gut gewesen. Auch die Zusammenarbeit mit dem DRK-Kreisvorstand ist laut Jahraus hervorragend. Die Leitstelle nahm im vergangenen Jahr etwa 120 000 Anrufe entgegen. 54 500 Einsätze ergaben sich daraus.

800 feuerwehrspezifische Einsätze wurden dem Landratsamt Freudenstadt gemeldet, darunter waren 176 Brände, 233 technische Hilfeleistungen sowie 132 sonstige Einsätze. 43 Menschen konnten bei Bränden und Hilfeleistungen gerettet werden, zwei Personen starben bei Unfällen.

Als Ausstattung stehen den Wehren im Landkreis 98 Löschfahrzeuge, sieben Hub-rettungsfahrzeuge, 14 Rüst- und Gerätewagen sowie 30 sonstige Feuerwehrfahrzeuge und 22 Anhänger zur Verfügung. "Damit ist die Feuerwehr gut gerüstet, aber nicht überrüstet", betonte Jahraus. In einem tadellosen Zustand befinden sich auch die beiden Gefahrgutzüge, die im östlichen und westlichen Teil des Landkreises Freudenstadt einsatzbereit sind.

Nicht begeistert zeigte sich Jahraus von der Polizeireform in Baden-Württemberg, die zur Folge hat, dass Freudenstadt seine Polizeidirektion verliert. Die jahrelange gute Zusammenarbeit habe Polizei und Feuerwehr verbunden.

Der leitende Polizeidirektor Georg Moll geht zum 1. April 2014 in den Ruhestand, sein Stellvertreter Martin Zerrinius wechselt nach Reutlingen. Dafür, dass sie treibende Kraft bei der Bildung der Arbeitsgemeinschaft der Hilfs- und Rettungsorganisationen im Kreis Freudenstadt waren und auch deren Geschäftsführung übernahmen, wurden Moll und Zerrinius von Jahraus mit der Feuerwehrehrenmedaille des deutschen Feuerwehrverbands ausgezeichnet.